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Parteitag/2011.1/Kandidat-002

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Name: Clara Jongen
Kandidatur: Beisitzer

Fragen

Präambel

Dieser Fragenkatalog ist eine Arbeit der AG TDBD und weiterer interessierter Piraten. Er soll dazu dienen, den Kandidaten für den LPT2011.1 im Voraus die Möglichkeit zu geben, sich vorzustellen und etwas über sich zu erzählen.
Die Beantwortung der Fragen ist selbstverständlich freiwillig, hilft aber anderen dabei, sich bereits im Voraus über die Kandidaten zu informieren.

Fragen zur Person

1. Wer bist Du? Erzähl uns was über Dich!

  • Ich heiße Clara Jongen, bin 24 Jahre alt und in Göttingen geboren, aber in NRW aufgewachsen. Nach der 10. Klasse war ich für ein Austauschjahr in Brasilien und habe anschließend mit meiner Familie für 3 ½ Jahre in Osttimor gelebt. Ursprünglich war es so geplant, dass ich mich dort über Fernunterricht auf das Abitur vorbereiten würde. Wir mussten allerdings feststellen, dass das infrastrukturell bedingt kaum machbar war (eine nicht funktionierende Post, häufige Stromausfälle und eine mindestens instabile Internetverbindung). Hinzu kam dann die politische Krise 2006.
    Stattdessen habe ich einige Zeit in Osttimor gearbeitet. Ende 2007 bin ich dann nach Deutschland zurückgekehrt um mein Abitur nachzuholen und werde wohl zum nächsten Wintersemester mit dem Studium beginnen.

2. Wo wohnst Du und welcher Gliederung gehörst Du ggf. an?

  • Ich wohne zur Zeit in der Uckermark. Wir haben hier allerdings noch keinen Kreisverband, dafür aber eine kleine aktive Gruppe.

3. Seit wann bist Du aktiv für die Piraten?

  • Ich bin im Oktober 2009 in die Piratenpartei eingetreten und seitdem aktiv.

4. Warst Du für das Ministerium für Staatssicherheit tätig?

  • Nein.

Tätigkeit in und für die Piratenpartei

5., 6. & 7. Was hast Du bisher mit und für die Piraten gemacht, welche Projekte oder Inhalte waren bisher deine Schwerpunkte und welchen Aktivitäten bist Du innerhalb von AGs/Crews/KVs nachgegangen?

  • Aktiv war ich bis jetzt vor allem in der Uckermark. Als ich im Oktober 2009 in die Piratenpartei eingetreten bin, war in der Uckermark nur noch wenig Aktivität vorhanden. Seitdem haben wir die Gruppe gemeinsam wieder aufgebaut, für eine bessere Vernetzung gesorgt und daran gearbeitet uns in der Uckermark bekannt zu machen.
    Um dies zu erreichen haben wir einen rotierenden Stammtisch ins Leben gerufen, so das möglichst alle Gegenden der Uckermark nacheinander abgedeckt werden. Zu diesem haben wir regelmäßig über die verschiedenen Kanäle eingeladen. Durch den Aufbau unseres Blogs und Forums (durch Mathias und Florian) konnten wir eine Diskussions-, Informations- und Koordinationsplattform schaffen. Im vergangenen Jahr haben wir regelmäßig über Wahlergebnisse in der Uckermark berichtet und vor der Wahl des uckermärker Landrates habe ich, zusammen mit Mathias ein Interview mit der Kandidatin der CDU durchgeführt. Auch vor der Bürgermeisterwahl im Boitzenburger Land war ich bei der Diskussionsrunde der Kandidaten anwesend und habe anschließend berichtet. Des weiteren haben wir Kontakte zu uckermärker Vereinen aufgebaut und versucht, wie bei unserer Teilnahme am Drachenbootfest in Prenzlau, Präsenz in der Uckermark zu zeigen. Durch regelmäßige Pressearbeit (vor allem Florian) ist es uns wiederholt gelungen in die regionalen Zeitungen und, nach dem Kreistreffen in Angermünde, auch ins regionale Fernsehen (TVAL) zu kommen. Unsere letzte Aktion war die Organisation des Vortrages über das Bedingungslose Grundeinkommen Ende Oktober in Angermünde.
    Außerhalb der Uckermark habe ich regelmäßig an den diversen Treffen (Landes- und Kreistreffen, Arbeitstreffen der AGs, Koordinierungstreffen der Gliederungen und den Vorstandssitzungen) in den verschiedensten Gebieten Brandenburgs teilgenommen, war auch in Eberswalde auf einem Stammtisch dabei und habe dort an der Stuttgart 21 Mahnwache in Eberswalde teilgenommen. Für inhaltliche Arbeit fehlte mir im letzten Jahr durch meine Prüfungen leider die Zeit, dieses Jahr sieht das zum Glück anders aus.

8. Bist Du noch anderen politischen Aktivitäten nachgegangen?

  • Auch wenn politisches Interesse bei mir schon länger vorhanden war, war ich zuvor noch nicht politisch aktiv. Bis kurz vor meinem Eintritt in die Piratenpartei hätte ich mir auch nicht vorstellen können jemals in einer Partei Mitglied zu werden. Ausschlaggebend war letztendlich meine Sorge wegen dem schrittweisen Abbau der Grund- und Bürgerrechte durch Überwachungsprojekte wie z.B. ELENA und INDECT, natürlich die Vorratsdatenspeicherung und damit verbunden die Sorge um unsere demokratische Grundordnung.

Motivation der Kandidatur

9. Welche Motivation bewegt Dich zu Deiner Kandidatur?

  • Da ich dieses Jahr deutlich mehr Zeit haben werde, möchte ich dies nutzen um mich verstärkt einzubringen. Dies bedeutet, dass ich nicht nur inhaltlich stärker mitarbeiten möchte, sondern auch mehr Verantwortung in der Piratenpartei übernehmen möchte. Deshalb kandidiere ich für den Beisitzerposten. Ich bin überzeugt, dass ich mich im Vorstand gewinnbringend einbringen kann (siehe 12.).

10. Für wie teamfähig hältst Du Dich?

  • Ich halte mich für sehr teamfähig. Ich bin es gewohnt in einer Gruppe an Lösungen zu arbeiten und habe auch großen Spaß daran. Oft lässt sich die beste Lösung ja erst durch das Zusammenführen der verschiedensten Meinungen, Lebenserfahrungen und Fähigkeiten finden. Bei anderen Aufgaben ist eine sinnvolle Arbeitsteilung gefragt. Das setzt natürlich voraus, dass jeder Einzelne bereit ist sich auf die Anderen einzulassen und nicht nur seinen Kopf durchsetzen möchte. Ich denke, dass ich gut dazu in der Lage bin auf andere einzugehen. Auch wenn ich z.T. sehr klare, und vielleicht auch idealisierte, Vorstellungen davon haben, was ich für richtig halte, bin ich doch immer bereit diese wieder zu hinterfragen und zu korrigieren. Gerne lasse ich mich von Argumenten überzeugen und bin auch bereit mich und meine Vorstellungen in der Gruppe zurückzunehmen.

Fragen zum Amt

11. Jedes Amt setzt hohe Anforderungen an Zeit und Ressourcen voraus. Wie hoch schätzt du den Zeitaufwand für das von Dir anvisierte Amt ein?

  • Ich werde sicherlich in der Lage sein 1-2 Stunden pro Tag aufzubringen, am Wochenende entsprechend mehr. Da ich flexibel bin kann ich auch, wenn es nötig sein sollte, andere Aktivitäten für eine gewisse Zeit zurückstellen um mich der Vorstandsarbeit zu widmen. Dies wird natürlich nicht immer möglich sein und es können auch sporadisch Zeiten auftreten in denen ich weniger Zeit haben werde.

12. Welche eigenen Schwerpunkte und Projekte möchtest Du mit dem Amt umsetzen?

  • Der Kontakt zwischen Vorstand und Mitgliedern hat sich meiner Meinung nach bereits sehr verbessert, ist aber sicherlich noch ausbaufähig. Daran würde ich gerne arbeiten. Vor allem Neumitglieder sollten besser betreut und in die Parteiarbeit eingeführt werden. Hier könnte man möglicherweise über eine Art Patensystem nachdenken. Alternativ wäre ich auch bereit die Betreuung zu übernehmen. Ansonsten bin ich auch hier flexibel und bereit die Arbeit zu übernehmen, die gerade anfällt.

13. Welche piratischen Ziele möchtest Du mittel- und/oder langfristig erreichen?

  • Der Bekanntheitsgrad der Piratenpartei muss gesteigert werden, dazu ist eine gute Presse- und Öffentlichkeitsarbeit notwendig. Auf Dauer muss die Piratenpartei professioneller werden, wir müssen versuchen mehr aktive Mitlgieder zu gewinnen und in Zukunft werden wir verstärkt Mitglieder brauchen, die bereit sind für Ämter zu kandidieren.
    Natürlich müssen auch die inhaltlichen Positionen noch ausgebaut werden. Dafür ist ein innerparteilicher Diskurs nötig. Die Inhalte müssen aber auch nach außen getragen werden und optimalerweise auch gesellschaftlich diskutiert werden. An alledem möchte ich gerne mitwirken.
    Langfristig geht es mir dann vor allem darum die Bürgerrechte und den Datenschutz zu stärken und einen transparenteren Staat und mehr Bürgerbeteiligung zu schaffen.

14. Wie stellst Du Dir eine piratische und transparente Amtsführung vor?

  • Über ein Logbuch werde ich regelmäßig über meine Aktivitäten berichten und jederzeit bei Fragen zur Verfügung stehen. Gerne bin ich auch bereit z.B. über Mumble Fragen direkt zu beantworten und werde versuchen so oft wie möglich bei online Sitzungen und Realtreffen anwesend zu sein. Außerdem befürworte ich die Übertragung der Vorstandssitzungen per Audiostream und das führen von Liveprotokollen, wie es ja auch gehandhabt wird.

15. Wie motivierst Du andere zu politischer Aktivität?

  • Ich denke, dass die Aktivität zunächst mal selbst vorgelebt werden muss. Darüber kann man dann auch (hoffentlich) zeigen, dass sich tatsächlich etwas erreichen lässt. Auch ist es wichtig immer wieder auf die Menschen zuzugehen, sie anzusprechen und Beteiligungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Dies gilt sowohl innerhalb wie auch außerhalb der Piratenpartei. Gleichzeitig ist es auch wichtig die entsprechenden Plattformen anzubieten, wie z.B. Stammtische und Arbeitstreffen, wo man miteinander ins Gespräch kommen kann, sich gegenseitig Hilfestellung geben und motivieren kann. Gerade deshalb möchte ich die Betreuung von Neumitgliedern ausbauen. Vor allem geht es aber auch immer wieder darum zu vermitteln, dass politische Arbeit Spaß machen kann.


weitere Fragen

Du hast eine Frage an die Kandidatin? Trage sie hier ein!


16. Wie ist dein Standpunkt zu "LiquidFeedback" und wie siehst du dessen Zukunft auf Landes- und Bundesebene?

  • Über Liquid Feedback habe ich mir bis jetzt keine abschließende Meinung gebildet. Liquid Democracy stehe ich erst einmal positiv gegenüber. Von einer Umsetzung durch Liquid Feedback bin ich noch nicht 100prozentig überzeugt. Ich sehe hier durchaus Potential, aber eben auch einige Schwierigkeiten. Der Konflikt zwischen Datenschutz und Transparenz ist mir bewusst. Ich bin der Überzeugung, dass Parteien gerade aufgrund ihrer Bedeutung in unserer Demokratie so Transparent wie irgendwie möglich sein sollten, dies schließt auch die innerparteiliche Meinungsbildung ein und gerade die Piratenpartei sollte dies vorleben. Bei Vorstandsmitgliedern sehe ich auch generell kein Problem, wenn ihr Abstimmungsverhalten nachvollziehbar bleibt. Beim einfachen Mitglied bin ich mir da aber nicht so sicher, auch wenn unter einem Pseudonym abgestimmt wird kann ich verstehen, dass einigen hier unwohl ist. Dennoch könnte Liquid Feedback gerade bei weiterem Anwachsen der Piratenpartei die Möglichkeit sein alle Mitglieder in Entscheidungsfindungsprozesse einzubeziehen. Ob es sich wirklich sinnvoll einsetzen lässt wird sich wohl erst in einiger Zeit zeigen. Für Einige könnte es auch eine Hürde darstellen. Ich bin bei dem Thema also noch ein wenig zwiegespalten. Allerdings denke ich, dass ein geeigneter Weg auch nur durch das Sammeln von Erfahrungen gefunden werden kann und dass es halt einige Zeit dauert, bis das richtige Maß gefunden worden ist.

17. Stelle dir folgendes Szenario vor: Du kommst zu einem Landesparteitag - ohne eine Koch-Möglichkeit direkt am Veranstaltungsort - und vor dir liegt ein riesen Berg Nudeln und Jagdwurst zur freien Verfügung: Was tust du? (Hinweis: Ernst gemeinte Frage!)

  • Das Wasser für die Nudeln kann man im Wasserkocher erhitzen (optimalerweise bringen mehrere einen mit). Dann kann man die Nudeln „kochen“ indem man sie in eine (oder mehrere) Thermoskannen füllt und das kochende Wasser darüber gießt. Die verschlossenen Thermoskannen werden dann einige Minuten stehen gelassen, abhängig von der angegebenen Kochzeit,... Alternativ kann man statt den Thermoskannen auch einen Kochtopf benutzen, den man dann entsprechend in Decken o.ä. einpackt. Falls wenigstens eine Mikrowelle vorhanden ist lassen sich die Nudeln darin kochen.
    Die Jagdwurst könnte man zum aufwärmen auch kurz in heißes Wasser legen. Außerdem sollte es hoffentlich möglich sein ein wenig Geld zusammenzulegen und ein paar Flaschen Ketchup zu besorgen. Salz sollte sich auch noch auftreiben lassen und vielleicht sind ja einige so nett und bringen noch ein paar andere Gewürze mit.

    Ist eigentlich Geschirr vorhanden? Ansonsten müsste man auch noch ein paar Pappteller und Plastikgabeln o.ä. besorgen.

18. (Keine "Jagdwurst-Frage":) Wie hoch ist Deine Resistenz gegen die "Rücktreteritis"?

  • Ich denke, dass ich mich mittlerweile mit gutem Gewissen als krisenerprobt und wenig stressanfällig bezeichnen kann. Auch habe ich ein recht gutes Durchhaltevermögen (ich weiß nicht ob ich andernfalls den Fernunterricht bis zuletzt durchgehalten hätte) und kann mit Kritik umgehen, auch dann wenn sie nicht im freundlichsten Ton geäußert wird. Wenn ich einen Fehler gemacht habe bin ich gerne bereit das zuzugeben. Ebenso wenig ist es ein Problem für mich, wenn sich eine andere Meinung als meine durchsetzt, in einer Demokratie muss man halt damit leben. Ich habe mich nicht leichtfertig entschieden zu kandidieren, sondern mich einige Zeit mit dem Gedanken beschäftigt. Daher denke ich, dass mir bewusst ist worauf ich mich einlasse. Ich sollte also weitgehend „Rücktreteritis“ resistent sein.