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Benutzer:Tojol/Berichte/2012-08-08-BürgerforumEnergiekonzeptCottbus

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2. Bürgerforum zum kommunalen Energiekonzept Cottbus

Das "2. Bürgerforum zum kommunalen Energiekonzept" ( http://www.cottbus.de/buerger/rathaus/pressemitteilungen/2_buergerforum_zum_kommunalen_energiekonzept,255036542.html ), bei dem "alle interessierten Cottbuserinnen und Cottbuser die Möglichkeit, ihre Ideen und Meinungen zur energetischen Zukunft der Stadt Cottbus kundzutun" haben sollten. stellte sich als Abschlußveranstaltung zu einer zweitägigen Veranstaltung heraus, bei der -unter Ausschluß- alles Wesentliche offenbar schon mit den "wichtigen Akteuren" (Politik, Stadtwerke, etc.) besprochen war. Es gab weder Vorabinformationen -diese wurden in einer gut einstündigen, nicht im Detail nachvollziehbaren Präsentation vom Lehrstuhl Stadtentwicklung der BTU den wenigen anwesenden Bürgern präsentiert und sollen frühestens ab September auch im Netz verfügbar sein- noch ein Protokoll, in dem Bürgeranregungen aufgenommen wurden. Das ganze Energiekonzept folgt einem Top-Down-Entwurf, in dem letztlich nur noch die Bürger motiviert werden sollten, städtischen Vorgaben nachzukommen. Konkrete Vorschläge (Geothermie zur Sicherung der Fernwärmeversorgung, organisatorische Unterstützung zur Nutzung von Hausdächern für Photovoltaik -Zusammenbringung von Dächern und Kapital-) wurden zwar angehört, aber wohl noch nicht einmal schriftlich aufgenommen. Kritik an dieser Alibiveranstaltung kam von Richard Schenker vom Haus- und Grundeigentümerverein Cottbus und Umgebung e.V. und von mir.

Inhaltlich wurde festgestellt, daß Cottbus die energiepolitischen Ziele des Bundes im Strombereich von 40% CO2-Reduktion gegenüber 1990 bis 2020 gut und 80% bis 2040 wahrscheinlich erreichen könnte; im Wärmebereich sind die Zielvorgaben deutlich schwieriger zu erreichen, insbesondere beim möglichen Wegfall des Kraftwerks Jänschwalde zur Fermwärmeerzeugung in den 20er Jahren.

Bei der Mobilität wurde der hohe Kfz-Anteil im Modal Split (40% 2011) bemängelt, als Abhilfe wurden im Wesentlichen nur Attraktivitätsverringerungen angesprochen. Fördermaßnahmen für ÖPNV oder Radverkehr wurden nicht angesprochen - außer von Bürgern (Reaktion s.o.).

Im Bereich der Gebäudedämmung ging es vor allem um die Frage, wie man die Besitzer von Miet- und Eigentumshäuser zur Dämmung motivieren könne, hier wurde mangels eigener Vorstellungen Bürgerengagement erbeten.

Die gesamte Veranstaltung ist unter dem Aspekt zu relativieren, daß der Cottbuser Bürgermeister Holger Kelch auf der 36. Stadtverordnetenversammlung am 29. Februar 2012 "Von der Landesregierung (...) ein klares Bekenntnis zur Braunkohle und deren Wertschöpfung über das Jahr 2030 hinaus bis zum Jahr 2070 erwartet". ( http://www.cottbus.de/buerger/rathaus/ob/berichte/holger_kelch_auf_der_36_tagung_der_stadtverordneten_am_29_februar_2012,255036034.html )