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CCS-Technologie (Carbon Capture and Storage) - Zukunftstechnologie für Klimaschutz oder Fata Morgana?
Das IZT lud am 3. Juni 2010 zu einem Berliner Zukunftsgespräch ein. Thema war die umstrittene unterirdische Deponierung von CO2 aus Kohlekraftwerken.
Termin: Donnerstag, den 3. Juni 2010, 19.00 - 20.30 Uhr (geplant)
Ort: Friedrich-Ebert-Stiftung, Hiroshimastraße 17, 10785 Berlin
Die Perspektive CO2-freier Kohlekraftwerke und anderer Großfeuerungsanlagen ist für den Klimaschutz höchst verlockend. Vor diesem Hintergrund fasziniert die Vorstellung einer frühzeitigen Abscheidung und anschließenden Verpressung des klimaschädlichen Kohlendioxids in tiefe Erdschichten. Die Ablagerung in 1000 bis 3000 m Tiefe müsste für mehrere tausend Jahre erfolgen, um einen nachhaltigen Klimaschutz zu erzielen. In dem Berliner Zukunftsgespräch sollen die Perspektiven, die Risiken und Gefahren von kompetenten Persönlichkeiten erörtert werden.
Es diskutieren:
- Dr. Johannes Peter Gerling, Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, Hannover
- Ernst Kern, Geschäftsführer des Wasserverbandes Nord, Oeversee / Flensburg
- Dr. Klaus Müschen, Umweltbundesamt, Abteilungsleiter für Klimaschutz und Energie
- Dr. Carsten Enneper, Ministerium für Wirtschaft und Europaangelegenheiten des Landes Brandenburg, Leiter der Abteilung "Energie und Innovation"
- Prof. Dr. Rolf Kreibich, Wissenschaftlicher Direktor des IZT - Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung, Mitglied des World Future Council
Moderation:
- Dagmar Dehmer, Der Tagesspiegel, Redakteurin für Umweltpolitik
Veranstalter:
Der Tagesspiegel. Berlin Friedrich-Ebert-Stiftung, Berlin IZT - Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung, Berlin
Protokoll
Protokoll: Sebastian Pochert
Mitschrift erst ab 20:00 Uhr wegen Zuspätkommens
Rund 200 Anwesende, darunter ein Pirat (Sebastian Pochert)
Podiumsdiskussion
Kreibich: rund 2 Milliarden Kubikmeter CO2 sollen in Schleswig-Holstein unterirdisch eingelagert werden.
Salzgehalt von Trinkwasser bis 1g/l
Meerwasser bis 35g/l
saline Aquifere bis 350g/l
Würde das CO2 die Schicht der salinen Aquifere vergrößern und Grundwasser verdrängen, würde sich das Gemisch aus Salzwasser und CO2 sich auch mit dem Grundwasser vermischen und dieses ungenießbar werden. Die CO2 enthaltenden salinen Aquifere in Schleswig-Holstein würden von Flensburg bis nach Berchtesgarden reichen, wenn sich das CO2 nur in den salinen Aquiferen mit einer Mächtigkeit von 25m Stärke ablagere. Saline Aquifere in Norddeutschland sind meist in einer Schichtdicke von 20 bis 25m nutzbar.
Gerling: Natural Analogs: CO2-Speicher gibt es bereits von Natur aus, z.B. die Nyos-See. Erdgasspeicherung ist nicht mit CO2-Speicherung vergleichbar. Eine Konkurrenz zwischen Geothermie und CO2-Speicherung gibt es nicht. Beides kann übereinander in unterschiedlichen Stockwerken funktionieren. Sämtlicher Speicherplatz sollte nicht vergeben werden. Dieser würde z.B. benötigt für Biomasseveredelung und Energiespeicherung (Pumpspeicherwerke).
Kreibich: "Ich traue keinen Experten, die sagen, es gäbe keine Alternativen." RWE hatte durch die Hintertür versucht, eine Pipeline nach Norddeutschland zu bauen, obwohl Beschlüsse gegen CCS unter Anderem in Schleswig-Holstein vorlagen. Als Bürger merkten, was los war, hatten sie den Schwanz eingezogen. In der letzten Legislaturperiode ist beim CCS-Entwurf alles perfekt gewesen, alle wären sich einig gewesen, bis ein MdB widersprochen hat. Ihm war aufgefallen, dass das Wort "Ablagerung" durch "Speicherung" ersetzt wurde. Speicherung wird bei CCS aber nicht erzielt. Speicherung impliziert eine wirtschaftliche Wertigkeit. Das CO2 soll bei CCS aber endgelagert werden und nicht mehr zur Verfügung stehen. "Es wird getrickst an allen Stellen, so was können wir uns nicht erlauben." "Die Natur ist klüger als wir alle zusammen." Seit Jahrmillionen blieb Erdöl unter der Erde, bis der Mensch kam, siehe Golf von Mexiko. Die Natur hat es Millionen Jahre beherrscht, BP versagt völlig und hat nicht einmal ein Ausstiegszenario und Notfallpläne im Falle einer Katastrophe. Analog sieht es mit der CCS-Technologie aus. Es gibt Alternativen: Z.B. Energieeffizienzsteigerungen. Trotz Widerstände ist es möglich, komplett auf Erneuerbare Energien umzusteigen. Der Anteil der EE ist von 4,2 auf 16,2 gestiegen in der Zeit von 2006 bis 2010. Wird das massiv so weiterbetrieben, wird CCS nie benötigt. CO2 könnte man fest binden, z.B. durch Aufforstung, Biomasse und Algen. CCS ist viel zu risikohaft, insbesondere im Vergleich zu den Alternativen. Man solle "Grün" anbauen. Seit der Industrialisierung haben wir weltweit 1/4 der Grünflächen verloren (Regenwaldabholzung). Durch Aufforstung würde der Klimawandel verringert. "Keinen Experten glauben, die sagen, es gäbe keine Alternativen!". Alternativen seien auch Geothermie, Wellenkraft, Photovoltaik und viele weitere. Investitionen für CCS werden bei den EE benötigt. "So wären wir viel schneller aus der Krise hinaus." Viel Beifall
Müschen: CCS ist sehr teuer. Der Ausbau der EE auch. Eine eingesparte Tonne CO2 ist viel zu teuer. Andere Techniken würden sich ohne CCS schneller weiterentwickeln. Die EE werden derzeit sogar schneller weiterentwickelt als CCS. Für den Ausbau der EE werden Rahmenbedingungen benötigt. Beim Monitoring von CO2 im Untergrund gibt es bisher Messunsicherheiten von 15%. 1% wäre nötig für einen Emissionshandel, da genaue Zahlen benötigt werden würden.
Kreibich: CO2 sollte man aus der Atmosphäre holen durch Biomassegewinnung.
Müschen: Alle Technologien, auch CCS, sollen weiter erforscht werden. Es dürfen keine Denkverbote ausgesprochen werden. Die Stimmung und Akzeptanz in Brandenburg ist sehr schlecht. Sie ist aber nicht so negativ, dass CCS nicht eingeführt werden würde. starke Unruhe im Publikum CCS-relevante Veranstaltungen sind schlecht besucht. Unruhe Mit bisherigen Strategien zu Steigerung der Akzeptanz soll so weiter gemacht werden wie bisher. Es soll weiterhin Diskussionen geben und Überzeugungsarbeit geleistet werden.
Kreibich: Wenn Energieversorger so dafür sind, CCS einzuführen, sollen sie es doch selbst zahlen. Subventionierungen vom Staat wären, wenn die Technologie so gut sei, nicht nötig.
Diskussion mit dem Publikum
Herr Schick aus Neutrebbin, Oderbruch: Warum geht das Umweltministerium nicht gegen Vattenfall vor, obwohl Vattenfall nicht nach Bodenschätzen sucht, sondern vorgibt, nach Sole zu suchen, ohne dieses nutzen zu wollen? Es wurde eine Einladung zu dem Festival im Oderbruch vom 25. - 27. Juni ausgesprochen. Alle, die glauben, dass die Ablehnung der Bevölkerung nicht groß sei, sollen daran teilnehmen. Es sind keine Interessen vorhanden, die das Bergbauamt betreffen, also sei die Genehmigung illegal. Wie ist die Präzision der Bodenerkundungen? Angeblich sind Risse mit einer Stärke von unter 25cm nicht erkennbar.
Jemand von der DGB, Abteilung Geologie: Ein Gesetzesentwurf wäre wünschenswert, wenn CCS funktionieren würde, weil es ein gutes Geschäft wäre. Es könnte einen Teil der Umweltproblematik lösen.
Kreibich: Die Kostenübernahme nach einigen Jahren ist fraglich. Wenn CCS sicher ist, sollen doch die Betreiber ewig haften. Der Staat hat nicht die Verantwortung und Haftung zu tragen. Die Versorger sollen Verantwortung tragen. Diese haben nur Geldinteressen. Wenn es sicher funktioniert, soll es angewandt werden. Der Staat soll nicht bürgen. Es gibt ein zu großes Misstrauen. Die Nachfolgekosten, also Überwachung, Reparatur, Entschädigungen sollen nicht beim Staat liegen. Er verweist auf BP und die Katastrophe im Golf von Mexiko.
Ein Landschaftsarchitekt: Seit 1975 ist Nachhaltigkeit gefragt. Damals wurde schon über eine Luftsteuer nachgedacht. Ich habe schon dutzende CCS-Anträge von Finanzdienstleistern geprüft. Die „Versuchkaninchen“ sollen ernst genommen werden. CCS ist ein reines Finanzprodukt. Nur Staaten ohne riesige Industrie interessieren sich für CCS.
Kreibich: Die natürliche Aufforstung wird trotz CO2-steuer nicht gefördert, obwohl sie dafür gedacht war. CCS ist eine Sackgasse.
Müschen: Das Umweltbundesamt ist nicht zuständig für Fragen auf Landesebene und ist kein Ministerium sondern Wissenschaftsverband. Die Betreiberhaftung ist im Gesetz zu niedrig angesetzt. Der nächste Gesetzesentwurf wird ein Kompromiss verschiedener Behörden sein. Die Aufforstung ist ganz wichtig. In Industrieländer wird vermehrt CO2 durch Aufforstung gebunden, aber nicht in Entwicklungsländern.
Gerling: Die Exploration ist genehmigt, Lagerung noch nicht. Das Bergbauamt ist nicht für Industrieabfälle zuständig, nur für Sole und Rohstoffe. Die seismische Genauigkeit ist noch nicht gegeben, jedoch soll ein Gesteinsversatz nichts bedeuten müssen.
Enneper: CO2 zu speichern ist noch nicht rechtmäßig.
Herr Zeisig aus Salzwedel, Altmark: Es wird immer nur von Brandenburg und Schleswig-Holstein geredet. In Matzdorf ist bereits eine Injektionsanlage installiert um CO2 zu verpressen. Vattenfall hat die Bürger überrascht, es sollte nur im Gasfeld verbliebenes Restöl gefördert werden. So wurde das Bergrecht umgangen. Es waren 4.500 LKWs nötig, um die 100.000 Tonnen CO2 zur Anlage zu transportieren. Die Anlage ist voll betriebsbereit. Es wurde eine Bürgerinitiative gegründet. Es gab zunächst nur wie versprochen zwei Monitoringposten im Abstand von 4km. Vattenfall arbeitet mit Gas De France (GDF) zusammen. Es gibt 600 Bohrungen in der Altmark. Es müsse sichergestellt werden, dass die dicht halten. Mittlerweile gibt es viele Monitoringstationen in der Altmark. Die Bohrungen sind 100 bis 200m tief, müssten die nicht tiefer sein?
Kreistagsabgeordneter aus Oderspree: CCS ist Wahnsinn, weil 40% mehr Energie und CO2 verbraucht/erzeugt werden. Dezentrale Energieversorgung soll gefördert werden, Großtechnologien wie CCS oder Atomkraft nicht. CCS wäre erst in 20 Jahren einsetzbar. Bis dahin wären die EE zu 100% ausgebaut und dezentral.
Ein Ingenieur: Es gibt im Moment 3 unterschiedliche Systeme der Abscheidung. Gibt es Unterschiede im Wirkungsgrad? Der steigende Energiebedarf ist nicht über Windkraft und Solarenergie deckbar. Man muss mehr Kernkraftwerke bauen! Unruhe und lautstarke Zwischenrufe
Müschen: 100% EE sind bis 2050 möglich. Auch Desertec ist großtechnisch möglich und sogar wichtig. Ein Mix aus großtechnischer EE und dezentraler ist die Lösung. Ein Kraftwerkspark muss flexibel sein, um Spitzenlast zu kompensieren. CCS-Kraftwerke sind nicht schnell und flexibel genug. Gaskraftwerke sind besser. Der Wirkungsgradverlust von CCS-Kraftwerken ist durch eine nachgeschaltete Chemiefabrik, in der die Bindung von CO2 stattfindet, die Komprimierung etc. bedingt. Vielleicht wäre ein Mehrverbrauch von nur 15% irgendwann möglich.
Kreibich: Man muss konsequent die Energieeffizienz in jedem Lebensbereich steigern, und die EE und Speichertechniken, die zu lange vernachlässigt wurden, wieterforcieren. Es wären schon 2035 100% EE möglich, wenn man die Konzentration auf diesen Mix legt.
Kern: Wir haben weder Zeit noch Geld für Fehlversuche. Man sollte, wenn mehr Strom produziert wird, als gerade benötigt wird, sollen keine Windkraftanlagen sondern Gaskraftwerke abgeschaltet werden. Kleine anlagen sollen Energie schnell zur Verfügung stellen. Energiekonzerne klagen dagegen. Außerdem gibt es vor ort genauso viele Initiativen gegen z. B. PV-Anlagen und Windräder wie gegen CCS. Unruhe
Gerling: Es gibt keine CO2-Injektion in der Altmark, solange kein Gesetz steht. In Ketzin findet derzeit ein Baseline-Monitoring statt. Es werden die Fragen erforscht: Wie funktioniert der Boden? Wie sehr atmen Mikroben CO2 aus. Derzeit wird erforscht, wie ein Gebiet, in dem CO2 gelagert werden soll, beschaffen ist.
Herr Sondermann, Hochschulpräsident a.d.: Warum wird CCS in Asien und Afrika angewandt? Ist es da vielleicht notwendig?
Karsten Smid, Greenpeace: Kreibich veröffentlicht ständig andere Zahlen. Die publizierten Zahlen, wie viel CO2 endgelagert werden soll, gehen ständig nach unten. Stimmt die aktuelle Zahl nun wirklich? Sind das sichere Kapazitäten? Der fehlende Druckausgleich bei der Lagerung ist gefährlich. Im neuen Bericht, werden nur 45 Speicher mit einer Kapazität über 50 Gigatonnen, 8 Lagerstätten pro Kraftwerk benötigt.
Person, die ihren Namen nicht nannte: Kopenhagen war ein Fehlschlag. Nur wenige Länder wollen tätig sein. Die Inder lassen sich nichts vorschreiben. CO2 ist ein globales Thema und muss im internationalen Kontext gesehen werden. Deutschland trägt großen Teil des CO2 weltweit her, Deutschland müsste 95% reduzieren, damit die Emissionen ausreichend gesenkt werden. Kann das funktionieren? Welche Technologien sind potent? Denkverbote sollen nicht ausgesprochen werden. Vorsorge heißt nicht Risikobefreiung.
Frau Kruse, Abteilung Geothermie der Synode der Evangelischen Kirche: Die Synode hat eine AG zum Thema eingerichtet. Es besteht Diskussionsbedarf über geologische Bedingungen, Druckerhöhungen, Risikoabschätzung. Die nötigen Abstände zwischen paralleler Nutzung im Stockwerksaufbau sind diskussionswürdig. Es ist nicht geklärt, ob das möglich ist. Wir glauben, dass es nicht möglich ist. Adäquate Speicher brauchen wir - unterirdische. Daher gibt es eine Nutzungskonkurrenz im Boden. Die evang. Kirche lädt BGR ein, über entsprechende Regelungen für Fördergesetze der EE und nötige Neuregelungen im CCS-Gesetz zu diskutieren.
Gerling: Jeden zehnten Tag wird in China ein neues Kohlekraftwerk mit mindestens 8000 Megawatt errichtet. Es gibt in vielen Ländern ein jährliches Wachstum von 12-13% im Energieverbrauch. Der Zeitfaktor ist nicht überall auf dem Globus gleich. Es kann in Asien länger dauern, die Emissionen durch die EE zu reduzieren, in diesem Fall wäre CCS sinnvoll. Es müsse immer geforscht werden? Die Erforschung der Fusionsenergie wird seit 60 Jahren betrieben, aber man ist noch keinen wichtigen Schritt weiter. Insgesamt 75 Milliarden € wurde in Kernfusion investiert, mit diesem Geld wäre man 2020 schon bei 100% EE. Die Energieversorger sollen die Entwicklung alleine bezahlen, keine öffentlichen Gelder.
Kreibich: Wir wollen ein Risiko nicht ausschließen, da es immer Risiken gibt. Wir können Risiken aber nicht einmal einschätzen. Man kann nichts reparieren, was in 3000m Tiefe passiert, wir können nur zusehen, siehe Ölleck im Golf von Mexiko in 1500m Tiefe. Man probiert Probleme zu lösen, die durch diese Technik erst entstanden sind.
Müschen: Die Zahlen sind kleiner geworden, da man immer genauer hingeguckt hat. Man wendet ein Ausschlussverfahren an, womit nach und nach ungenügende potenzielle Lagerstätten eliminiert werden. Dieses wird nicht flächendeckend für Deutschland sonder nur für große Sedimentbecken angewandt. Die Schwankungsbreiten sind kleiner geworden durch besseres Verständnis. Wir nähern uns dem bestmöglichen Wert in den Kapazitätenprognosen. 350 Millionen Jahrestonnen zu speichern sind nicht auf so kleiner fläche möglich. Selbst nur 70 bis 75 Millionen Jahrestonne mit einer Reinheit von 95% bis 98% sind schwierig. 3 Milliarden Tonnen können in Gasfeldern gespeichert werden. Die Technik reicht nur für eine Generation von Kraftwerken. Die OECD-Staaten können China nichts sagen, wenn die OECD-Staaten das nicht selbst umsetzen. Die von Frau Kruse erwähnten Themen seien bereits auf der Agenda. Eine Stockwerksnutzung ist möglich, dies soll weiter diskutiert werden mit der Synode.
Kreibich: Wir sollten den Chinesen nichts sagen, wenn eine Gleichzeitigkeit nicht stattfindet. Die Chinesen könnten über ein Abkommen verpflichtet werden. Von 32 neuen Kohlekraftwerken, die noch in Deutschland gebaut werden sollten, wurden 11 bereits gecancelt.
Gerlein: Falls die Chinesen die CCS-Technologie wollen, sollte man sie demonstrativ unterstützen. Die Landschaften in Deutschland sind vor dem Hintergrund der Gefahren für Demonstration zu schade.
Müschen: Der Gipfel in Kopenhagen war gar nicht so negativ. Die Temperaturerhöhung soll immerhin auf 2°C begrenzt werden. Dies wurde auf dem Gipfel festgelegt. Alle Industriestaaten würden also mitarbeiten und künftig 80-95% der Emissionen reduzieren. Die bisherige Agenda der Staaten ist nicht ausreichend. Diese reicht nur für eine Begrenzung der Temperatur auf 3°C. Wir sind auf dem richtigen Weg. Die 2°C-Grenze soll aber weiter angezogen werden. Sollte die Technik doch künftig benötigt werden, sollte man sie abschätzen können. Schafft man die Klima-Ziele nicht, braucht man CCS als Alternative.
Person, die ihren Namen nicht nannte: Welche geologischen Formationen gibt es in Brandenburg?
Dies soll in Zukunft durch die Medien breiter kommuniziert werden.
21:30Uhr Ende der Veranstaltung
Es folgte ein Imbiss.