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Benutzer:Tojol/Verschiedenes/BTADB

30 Bytes entfernt, 15:53, 19. Okt. 2012
Warum Anke Domscheit-Berg eine gute Kandidatin ist, ich ihre Kandidatur aber nicht unterstütze
Schwieriger sehe ich es schon in ihrer gelebten Realität. Anke unterhält ein großes Netzwerk an Kontakten, das m.E. einige Personen in einflußreichen Positionen umfaßt. Sie ist insofern, wenn auch oppositionell, Teil der "politischen Kaste", deren Handlungen den Regierten immer weniger vermittelbar wird - bei zunehmendem Partizipationsbedarf zumindest eines Teiles der Bürger.
Anke weiß, was sie will. Für sie trifft es sich gut, daß sich mit den Piraten in Deutschland eine neue Partei des aufgeklärten Mainstreams gebildet hat, die Personen umfaßt, die -oft aus persönlicher Verzweiflung an den Zuständenheraus- Personen umfaßt, die hoffen, die herrschenden katastrophalen Entwicklungen durch aktive Mitarbeit doch noch politisch etwas ändern zu können. Denen kann meint sie ein präsentables Gesicht gebenzu können.
Jedoch habe ich den Eindruck, daß Anke wenig in die Erarbeitung politischer Positionen eingebunden ist - außer einer Erwähnung im Protokoll der AG TDBD vom 9. Oktober habe ich sie zumindest nicht gefunden (sie erwähnte ihre Mitarbeit in der AG TDBD bei der Einzelbefragung am 18. Oktober).
Hieraus ergibt sich meine Einschätzung, daß Anke und die Brandenburger Piraten gerade zufällig "gut zueinander passen" bzw. sich ergänzen.
Dieser Zustand kann sich - und wird sich - bei einer unabhängigen Entwicklung, wie sie mit Ankes Einzug in den Bundestag abzusehen ist, ändern. Dann ergeben sich zwei Perspektiven: Das Auseinanderleben, sei es im Streit oder durch gegenseitige Ignoranz, oder der Versuch, Positionen möglichst deckungsgleich zu halten. Im ersteren Fall verliert die Basis der Brandenburger Piraten den geringen Einfluß, den sie im Bundestag haben können.
Falls versucht wird, Positionen möglichst deckungsgleich zu halten, fürchte ich, daß dies die personell schwach besetzte Brandenburger Piraten überfordert und die Partei zerreißt. Es wird sich -analog zu den Grünen, nachdem sie erfolgreich eigenes Personal in Parlamenten untergebracht haben- eine realpolitisches Lager bilden, das den Fokus auf die Wählbarkeit legt, und ein Lager, das versucht "piratische Werte" hochzuhalten.
Zu diesen piratischen Werten zähle ich unbedingt Partizipation. Dies heißt für mich u.a. Meinungsfindung und -abstimmung aus der Basis heraus. Dies wird m.E. mit Anke als unser Anker im Bundestag schwer möglich bleiben - dazu ist sie als Persönlichkeit zu unabhängig. Ich befürchte deshalb, daß das Entsenden von geborenen "politischen Führungspersönlichkeit", wie sie die derzeitige veröffentlichte Meinung promotet, uns vielleicht noch bis zu den Wahlen 2014 eher nützt, langfristig aber die Piratenpartei in eine Richtung umgestaltet, die sie -zumindest für mich- uninteressant machen.
Da ich befücrhtebefürchte, daß Ankes Wahl zu einer unerwünschten Veränderung der Brandenburger Piratenpartei führen wird, werde ich sie auf der Aufstellungsversammlung für Platz 1 nicht wählen. Ich befürworte stattdessen die Wahl eines Kandidaten, der durch langjährige aktive Beteiligung seine Verankerung in der Partei gezeigt hat.
'''Nachbemerkung:''' Ich kann es gut verstehen, wenn die Forderung der fortgesetzten Verankerung innerhalb der "provinziellen" Basis der Brandenburger Piraten als Zumutung empfunden wird. Mir geht es keineswegs darum, jemanden persönlich zu diskreditieren, dessen Fähigkeiten ich sehe. Meine Überlegungen beziehen sich auf die mögliche Entwicklung einer Partei, die ich als soziales Experiment ansehe, und die ich gerne weiter mitgestalten möchte.
''Thomas Langen, 19. Oktober 2012''
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