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Onlinediskussion/Thema des Monats/Treffen/2012-09-21

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Demographische Entwicklung im Land Brandenburg

In den vergangenen Monaten haben sich die PIRATEN Brandenburg im Rahmen der Diskussionsrunde "Thema des Monats" mit Themen wie "Gesundheit", "Frauen in der Piratenpartei und in der Gesellschaft" oder "Umwelt und Energie" beschäftigt. Aus den vielfältigen Themengebieten entstanden teilweise neue Arbeitsgemeinschaften, Themen wurden weiter ausgearbeitet und entsprechende Anträge zu den vergangenen Landesparteitagen erarbeitet und eingereicht. Im September beschäftigen sich die PIRATEN Brandenburg schwerpunktmäßig mit der demographischen Entwicklung im Land.

Die sozio-demographischen Entwicklungen stellen nahezu alle deutschen Regionen vor Herausforderungen. Der demographische Wandel wird durch drei entscheidende Aspekte geprägt - wir werden älter, weniger und bunter. Beispielhaft ist dies am Rückgang der Einwohnerzahlen des Landes Brandenburg zu verdeutlichen: Nach der aktuellen Bevölkerungsprognose wird sich der seit 2001 zu verzeichnende Bevölkerungsrückgang auch weiterhin fortsetzen. Dies könnte bedeuten, dass bis zum Jahr 2030 nur noch rund 2,25 Millionen Menschen in Brandenburg leben. Durch das prognostizierte Bevölkerungswachstum im Berliner Umland (etwa plus 5 Prozent) und den Bevölkerungsrückgang im berlinfernen Raum (etwa minus 19 Prozent), verschieben sich die Bevölkerungsproportionen weiter zugunsten des Berliner Umlandes. So könnte es dazu kommen, dass 42 Prozent der Bevölkerung auf nur noch zehn Prozent der Landesfläche leben werden.

Durch den Bevölkerungsrückgang und die Verschiebungen im Altersaufbau wird in Teilen des Landes die Frequentierung öffentlicher Angebote zurückgehen, während die laufenden Kosten aber nahezu gleich bleiben. Diese Entwicklungen stellen insbesondere die grundlegenden Funktionen der Daseinsvorsorge in schwach besiedelten Gebieten vor große Herausforderungen. Im Rahmen der Diskussionsrunde können daher beispielsweise die Auswirkungen des demographischen Wandels - aber auch Wege zum Umgang mit diesen Herausforderungen - diskutiert werden.

Wir laden alle Interessierten - sowohl Piraten aus dem Land Brandenburg, als auch Piraten aus anderen Ländern und Sympathisanten - zu einem Diskussionsabend zum Thema "Demographische Entwicklung im Land Brandenburg" ein. Stattfinden wird dieses Treffen am 21. September 2012 ab 20:00 Uhr online auf dem Mumble-Server mumble.piratenbrandenburg.de. Wir sind gespannt auf vielfältige und interessante Diskussionen.


Ort & Datum

Ansprechpartner

Teilnehmer

Tagesordnung

  • Begrüßung
  • Abstimmung über die Aufzeichnung
  • Einführungsvortrag
  • Diskussion
  • Wahl des nächsten Themas und nächster Termin
  • Ende

Diskussionsvorschläge

Protokoll

Begrüßung

  • Die anwesenden werden begrüßt und wir starten etwa 5-10 min verspätet...

Abstimmung über die Aufzeichnung

  • Es darf aufgezeichnet werden, kein Widerspruch

Einführungsvortrag

Die weitere Diskussion ist bitte der Audioaufzeichnung zu entnehmen

  • RicoB CB: Demographische Entwicklung im Land Brandenburg unter besonderer Berücksichtigung der Auswirkungen auf die Funktionen der Daseinsvorsorge

I Ausprägung des demographischen Wandels im Land Brandenburg

[1] Bevölkerungsprognose für das Land Brandenburg (2011 bis 2030): http://www.demografie.brandenburg.de/media/lbm1.a.4856.de/SB_A01-08-00_2011u00_BB.pdf
[2] Bevölkerungsvorausschätzung 2011 bis 2030 - Ämter und amtsfreie Gemeinden des Landes Brandenburg: http://www.stk.brandenburg.de/media/lbm1.a.4856.de/Bevoelkerungsvorausschaetzung%202011%20bis%202030.pdf
[3] Raumordnungsbericht Berlin-Brandenburg 2008: http://gl.berlin-brandenburg.de/imperia/md/content/bb-gl/raumbeobachtung/rob/rob_2008.pdf (insbesondere S. 5-6, S. 55-68)
[4] Verstärkter Zuzug und viele Geburten - Brandenburgs Landeshauptstadt Potsdam wächst weiter: http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/12394148/62249/Brandenburgs-Landeshauptstadt-Potsdam-waechst-weiter-Verstaerkter-Zuzug-und.html
[5] Den Cottbuser Kitas gehen die Kinder aus - Schwieriger Kampf gegen demografische Entwicklung: http://www.lr-online.de/regionen/cottbus/Den-Cottbuser-Kitas-gehen-die-Kinder-aus;art1049,3949540

II Auswirkungen des demographischen Wandels und das Zentrale-Orte-System in Brandenburg als Instrument der Raumordnung

[6] Funktionen der Daseinsvorsorge: http://www.piratenbrandenburg.de/wp-content/uploads/2012/09/DV.jpg
[7] § 2 ROG: http://www.gesetze-im-internet.de/rog_2008/__2.html
[8] Art. 72 GG: http://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_72.html
[9] LEPro 2007: http://gl.berlin-brandenburg.de/imperia/md/content/bb-gl/landesentwicklungsplanung/lepro2007_broschuere.pdf
[10] LEP B-B: http://gl.berlin-brandenburg.de/imperia/md/content/bb-gl/landesentwicklungsplanung/lep_bb_broschuere.pdf
[11] Zentrale Orte im Land Brandenburg: http://gl.berlin-brandenburg.de/imperia/md/images/bb-gl/landesentwicklungsplanung/lep_b_b_zentren.jpg

III Umgang mit dem demographischen Wandel und Ansätze zur Diskussion

[12] DemografieForum Brandenburg - Marktplatz der Möglichkeiten - Beispielgebende Demografie-Projekte: http://www.demografie.brandenburg.de/media_fast/lbm1.a.4856.de/forum2011.pdf
[13] Brandenburg Offen für Vielfalt - Demografischer Wandel - Projekte zwischen Uckermark und Lausitz: http://www.demografie.brandenburg.de/media_fast/lbm1.a.4856.de/demografie.pdf
[14] Engagement vor Ort - Lösungsansätze zum demografischen Wandel in europäischen Regionen: http://www.demografie.brandenburg.de/media_fast/lbm1.a.4856.de/Dart_Brosch%C3%BCre_Web.pdf

Diskussion

Prognose der Kinderzahlen (0-15 Jahre) bis 2030 gegenüber dem Basisjahr 2008

Die landesweiten Trends sind nur ein Grundtenor. Im Berliner Umland wird es weiterhin einen Zuzug geben, der diese Trends teilweise deutlich abschwächt. Aber selbst in den Boomregionen Brandenburgs, wie Blankenfelde-Mahlow, Falkensee, Oranienburg werden wir bei leicht steigender Bevölkerungsentwicklung rückläufige Kinderzahlen (circa -10%) erleben. Nur in Teltow und Potsdam wird die Zahl der Kinder ansteigen. In der Provinz wird es insgesamt dramatische Einbrüche geben, d.h. die Kinderzahlen werden sich halbieren, in einigen Landkreisen gehen sie um 60 % zurück. Selbst regionale Zentren müssen einen massiven Rückgang ihrer Kinder (0-15 Jahre) hinnehmen: Eberswalde (-31.5%), Eisenhüttenstadt (-48,4%), Finsterwalde (-33%), Forst (-43,6%), Guben (-51,2%), Hennigsdorf (-45,3%), Lauchhammer (-42,2%), Luckenwalde (-32%), Ludwigsfelde (-30,6%), Neuruppin (-35,9%), Rathenow (-38,6%), Schwedt (-53,6%), Senftenberg (-37,1%), Spremberg (-47,7%), Strausberg (-29,8%), Wandlitz (-34,8%), Wittenberge (-51,2%)

Und der weitere Ausblick?

Um zu illustrieren worum es geht, nehme ich die Perspektive einer Frau im besten Alter aus dem sogenannten Metropolenraum im Jahr 2030 ein. Der Metropolenraum umfasst 90% der Fläche von Brandenburg, inklusive des erweiterten Speckgürtels, zudem einige durchaus noch prosperierende Gemeinden und Städte aus HVL, PM und TF und die kreisfreien Städte BRB, CB und FF. In diesem Großteil Brandenburgs leben dann nur noch 63.000 Frauen im Alter von 20-40 Jahren. Diesen Frauen stehen 530.000 Rentner gegenüber, von denen 154.000 bereits über 80 Jahre sind. Das ist die Realität von morgen.

Diese Zahlen haben nur sehr wenig mit anhaltender Landflucht zu tun. Sie sind Ausdruck des Geburtenknicks nach der Wende, der bereits realisierten Abwanderung, insbesonders junger Frauen und der stetig steigenden Lebenserwartung. Der Wegzug nimmt kontinuierlich ab und wird in der Statistik ab 2020 auch in den entlegeneren Landkreisen mit Null angesetzt.

  • Breitbandausbau
  • ÖPNV: Ausbau und neue Formen
  • Förderung von Wirtschaft und Kultur
  • Entwicklung und Förderung alternativer Konzepte für Wohnen, Mehrgenerationenhäuser, Seniorenparks usw
  • Umbau der Finanzierung der sozialenen Sicherungssystheme um Nachhaltige Finanzierung sicherzustellen
  • Förderung von Bildungsangeboten
  • Breitband als unabdingbare Grundlage (ohne geht gar nichts)

Schlusswort: Was sollten wir tun um die Zukunft unserer Kinder zu Sichern? Investionen in die Bildung ,Investionen in die Hochschulen und Förderungen in den ÖPNV, Investitonen in Ausbildungsplätze und in die Infrastruktur,das sind die Lösungen der Problem in unserer Gesellschaft. Packen wir es an. Was können wir tun? Die Gemeinden und das Land immer wieder triezen... ;-) piquen Rausgehen und ansprechen: Ihr investiert in euere Zukunft

Fazit als Zusammenfassung der Diskussion: Die demographische Entwicklung ist im vollen Gange und betrifft vor allem die berlinfernen Teile des Landes, und hier besonders die nicht-städtischen Gebiete, während der "Speckgürtel" Zuwachs erfährt. Somit konzentrieren sich ca. 50% der Bevölkerung auf 10% der Fläche, bei zunehmender Tendenz. Der ganz entscheidende Fehlbestand in der Bevölkerung betrifft die Frauen, die in und nach der Wendezeit gebärfähig gewesen sind; durch deren Abwanderung und Veränderung der Familienplanung ist eine komplette Generation zum großen Teil ausgefallen. Brandenburg wird dadurch leerer, älter und "bunter" (kulturell heterogener). Die Landespolitik verfolgt das Konzept der Entwicklung von (zu?) wenigen Zentralorten bei weitgehender Vernachlässigung der peripheren ländlichen Gebiete. Zu den grundlegenden Bedingungen, um Bevölkerung zu halten, gehören neben der materiellen Grundversorgung (Lebensmittel, Strom, Wasser etc.) heutzutage eine -preisgünstige- Breitbandanbindung, mit der einiges an weggefallenen direkten sozialen Kontakten ebenso kompensiert werden kann und die unverzichtbare Grundlage für die meisten selbständigen Tätigkeiten heutzutage bildet. Hier ist eine lenkende Rolle des Landes gefordert. Jedoch bildet die Breitbandanbindung nur eine notwenige, keine hinreichende Bedingung für die Entwicklung oder den Fortbestand von peripheren Dörfern oder kleinen Städten. Hier spielen neben dem Jobangebot dann "weiche" Bedingungen wie ein brauchbares Mobilitätsangebot und vernünftige Bildungs- und Freizitmöglichkeiten eine entscheidende Rolle. Dies wird jedoch seitens des Landes vernachlässigt, ebenso wie notwendige Eingriffe, um bei schrumpfenden Bevölkerungen die Funktionstüchtigkeit (Schulen, medizinische Versorgung) wenigstens punktuell zu sichern, ggf. unter Aufgabe bestimmter Siedlungspunkte oder Einrichtungen. Die finanziellen Einschränkungen des Landes werden kontrovers gesehen; die Notwendigkeit des Schrumpfens der öffentlichen Haushalte wird vereinzelt bestritten. Großprojekte mit enormen Kostensteigerungen wie BER werden aber als eher schädlich für das Land als Ganzes angesehen. Eine aktive Bevölkerungswachstumspolitik durch Anwerben aus dem Ausland ist nicht vermittelbar; die demographische Entwicklung ist als Faktum hinzunehmen und zu steuern; ein Entgegenwirken ist nur in beschränktem Maße möglich. Um die Bedingungen zum Dableiben zu verbessern, ist ein "Triezen", "Pieken" der jeweiligen Kommunalverwaltungen notwendig: Investitonen in die Bildung ,Investitonen in die Hochschulen und Förderungen in den ÖPNV, Investitonen in Ausbildungsplätze und in die Infrastruktur zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit. Mit zunehmendem Wachsen der Ballungsräume Berlin-Potsdam, Halle-Leipzig, Dresden und Magdeburg, erlangen ländliche, naturnahe Räume neue Bedeutung als Landwirtschafts- Touristen- und Erholungsgebite.

Wahl des nächsten Themas und nächster Termin

Wie lassen sich Wirtschaftsstandorte in Brandenburg (oder generell in "wirtschaftsarmen" Regionen) attraktiver machen und welche Abhängigkeiten entstehen dabei? 27.92% in der Umfrage Meinungsbild ergibt, dass die mit weniger als 20% Zustimmung in der Umfrage erstmal nicht behandelt werden, sondern dann eine neue Umfrage gestartet wird.

  • soll ein fester Termin festgelegt werden?

findet zustimmung, wird in Absprache mit dem LaVo beim nächsten TdM festgelegt. (Angedacht ist jeder 2. oder 3. Freitag im Monat).

  • Das nächste TdM ist am 12.10. um 20 Uhr

Ende

ca. 22:30 Uhr

Nachträgliche Ergänzungen der Teilnehmer

  • bezahlbaren ÖPNV und erreichbaren ÖPNV
  • Vorhandener Wohnungsbestand solte seniorengerecht umgebaut werden, Neubau ist ja nicht immer möglich.
  • Mit der Einführung des BGE´s besteht sofort eine Mindestrente und somit ein stückweit weniger Altersarmut. Es sollte angedacht werden, eine staatl. Höchstgrenze zu geben, damit das staatl. Rentensystem nicht aus dem Ruder läuft, wie in Zukunft zu befürchten ist.
  • Vorallem gezieltere Bildungsangebote, nicht wie bereits Praxis sind, Bildung in Bereichen, wo es bereits einen Arbeitskräfteüberschuss gibt. Bildungsmaßnahmen gezielt an den Arbeitsmakrt anpassen und vorallem an die Fähigkeiten des Einzelnen!

Wie kann Breitband dazu beitragen, Abwanderung zu verringern und Folgen des demographischen Wandels zu reduzieren?

  • Einkaufen online - wenn Geschäfte nicht mehr da sind (Vorsicht, Argument kann als Wirtschaftskiller verwendet werden)
  • Zugang zu Kultur und Bildung - online (relevant auch für Schule, Weiterbildung, lebenslanges Lernen) - Familien wandern ab, wenn sie das nicht haben

vorallem angepasste Öffnungszeiten bzw. Nutzungszeiten für Familien und auch Senioren!

  • Kontaktpflege/soziale Beziehungen, Vernetzung (Familie, Freunde, Gleichgesinnte) - online (gegen Vereinsamung, für Bündelung von Interessen wie Bildung von Fahrgemeinschaften, Freizeitaktivitäten etc.)

nicht nur online, sondern Schaffung von Begegnungszentren für Jung und Alt, sehr wichtig zum Lebenserhalt, da persönliche Kontakte das Selbstwertbefinden heben, aktuelle Erfahrugnen vorort

  • Arbeitssuche, Bewerbungen, Qualifizierung (gerade auch von älteren ArbeitnehmerInnen)

Wegfall von Sinnlosmaßnahmen, Förderung nach Fähigkeiten usw. , vorallem gezielt auf den Arbeitsmarkt ansonsten Abschaffung von kongurierenden Maßnahmen, welche Arbeitsplätze vernichten!

  • Mindestvoraussetzung für Ansiedelung/Halten von Arbeitgebern/Selbständigen - Arbeitsgrundlage für jedes Business

Wie kann man Breitband schneller in die Fläche bringen - auch da, wo es sich für Telco Firmen nicht lohnt?

  • langfristiges Ziel: Breitbandzugang wird Teil der staatlichen Daseinsvorsorge
  • kurz-/mittelfristig:
    • Freifunk fördern (Störerhaftung abschaffen), z.B. Piratenanschlüsse über Freifunk für andere zugänglich machen,
    • öffentliche Plätze/Gebäude als Freifunkstandorte ausbauen (siehe Friedrichshain/Kreuzberg in Berlin - Piratenaktion)
    • online Kataster mit Veröffentlichung von geplanten Tiefbauarbeiten (Tiefbau macht 80% der Kosten bei neuen Breitbandanschlüssen aus!) - bei allen Straßenbauarbeiten immer Leerrohre mit verlegen
    • Bürgerinitiativen unterstützen, zur Übernahme von Tiefbauarbeiten in Eigeninitiative (wenn ansonsten kein Breitbandausbau finanzierbar ist (z.B. Ausleihe von Baggerfahrzeugen auf Kosten der Gemeinde, Arbeit durch Freiwillige)

ÖPNV Vorschläge/Best Practice

  • Rufbusse - mit flexiblem Fuhrpark (Senkung von Kosten durch kleinere Fahrzeuge), ggf. Fahrdienst mit Freiwilligen (Frührentner? Zivis?)

Rufbuße gibt es bereits und bringen rein gar nichts, vielmehr sollten wir den fahrscheinlosen Nahverkehr von Berliner Piraten übernehmen. Somit können wir den Fahrpreis senken, je mehr Fahrgäste sich beteiligen und auch wieder Strecken neu aktivieren, welche jetzt eingespart wurden.Der Schülerverkehr sollte kostenlos sein, da wir ein Recht auf Bildung wollen.

  • Mitfahrzentralen online

Vereinbarkeit Beruf/Familie/Lebensqualität

  • Kinderbetreuung sicher stellen - auch bei sinkenden Kinderzahlen (Tagesmutter statt Kita)
  • Weiterbildungs-/Wiedereinstiegsprogramme

Kommunikation/Marketingmaßnahmen

  • Erwägen von Rückkehrerprogrammen (siehe Sachsen und Sachsenanhalt)
  • Direktansprache von Menschen in Ballungszentren (Berlin u.a.)
    • Lebensqualität, Natur, Platz, Wohneigentum (keine Gentrifizierung!)
    • Kinderbetreuungsangebote (ggf. Tagesmutterprogramme statt Kita, wenn Kita nicht lohnt)
    • neue Arbeitsmodelle für Selbständige und Fachleute (nicht täglich pendeln müssen, Homeoffice)
    • Shared offices bereitstellen (mit Büroeinrichtung, Breitband, Drucker etc.) für einen einfachen Start mit geringen Fixkosten und sozialer Bindung
    • Willkommenskultur pflegen (Begrüßungsbrief bei Zuzug, mit Infos über örtliche Angebote, Vereinstätigkeiten etc., z.B. informelles "Neubürgernetzwerk" in Fürstenberg/Havel, schlechtes Beispiel: der erste Kontakt, den ich nach Zuzug nach Fürstenberg/Havel mit der Stadt hatte, war ein Brief mit Foto von unserem Gehweg mit einer Verwarnung, weil wir ihn nicht gefegt hatten. Da fühlt man sich nicht so herzlich empfangen)

gute Bildung in Bevölkerungsschwachen Gebieten

  • von anderen Ländern lernen! - siehe Norwegen, Schweden - offen sein für neue Programme
  • Zwergschulkonzepte, jahrgangsübergreifendes Lernen
  • intelligenter Schülernahverkehr
  • Kombination online Schule und vor-Ort Lernen (Pendelaufwand reduzieren)

Ergänzungen zum Schlusswort:

  • Vieles passiert bereits. Wir können aufpassen, dass diese Veränderungen auch wirkllich realisierbar und machbar sind, dass Kinder und Jugendliche auch wirklich mitgenommen werden. Dafür braucht es kaum Geld, sondern Vertrauen, Ansprechbarkeit und Zeit usw.
  • Unsere gewählten Abgeordneten in vielen möglichen Veranstaltungen an ihr Wort erinnern und sie nach ihren Taten fragen.

Fazit als Zusammenfassung der Diskussion: Die demographische Entwicklung ist im vollen Gange und betrifft vor allem die berlinfernen Teile des Landes, und hier besonders die nicht-städtischen Gebiete, während der "Speckgürtel" Zuwachs erfährt. Somit konzentrieren sich ca. 50% der Bevölkerung auf 10% der Fläche, bei zunehmender Tendenz. Der ganz entscheidende Fehlbestand in der Bevölkerung betrifft die Frauen, die in und nach der Wendezeit gebärfähig gewesen sind; durch deren Abwanderung und Veränderung der Familienplanung ist eine komplette Generation zum großen Teil ausgefallen. Brandenburg wird dadurch leerer, älter und "bunter" (kulturell heterogener). Die Landespolitik verfolgt das Konzept der Entwicklung von (zu?) wenigen Zentralorten bei weitgehender Vernachlässigung der peripheren ländlichen Gebiete. Zu den grundlegenden Bedingungen, um Bevölkerung zu halten, gehören neben der materiellen Grundversorgung (Lebensmittel, Strom, Wasser etc.) heutzutage eine -preisgünstige- Breitbandanbindung, mit der einiges an weggefallenen direkten sozialen Kontakten ebenso kompensiert werden kann und die unverzichtbare Grundlage für die meisten selbständigen Tätigkeiten heutzutage bildet. Hier ist eine lenkende Rolle des Landes gefordert. Jedoch bildet die Breitbandanbindung nur eine notwenige, keine hinreichende Bedingung für die Entwicklung oder den Fortbestand von peripheren Dörfern oder kleinen Städten. Hier spielen neben dem Jobangebot dann "weiche" Bedingungen wie ein brauchbares Mobilitätsangebot und vernünftige Bildungs- und Freizitmöglichkeiten eine entscheidende Rolle. Dies wird jedoch seitens des Landes vernachlässigt, ebenso wie notwendige Eingriffe, um bei schrumpfenden Bevölkerungen die Funktionstüchtigkeit (Schulen, medizinische Versorgung) wenigstens punktuell zu sichern, ggf. unter Aufgabe bestimmter Siedlungspunkte oder Einrichtungen. Die finanziellen Einschränkungen des Landes werden kontrovers gesehen; die Notwendigkeit des Schrumpfens der öffentlichen Haushalte wird vereinzelt bestritten. Großprojekte mit enormen Kostensteigerungen wie BER werden aber als eher schädlich für das Land als Ganzes angesehen. Eine aktive Bevölkerungswachstumspolitik durch Anwerben aus dem Ausland ist nicht vermittelbar; die demographische Entwicklung ist als Faktum hinzunehmen und zu steuern; ein Entgegenwirken ist nur in beschränktem Maße möglich. Um die Bedingungen zum Dableiben zu verbessern, ist ein "Triezen", "Pieken" der jeweiligen Kommunalverwaltungen notwendig: Investitonen in die Bildung ,Investitonen in die Hochschulen und Förderungen in den ÖPNV, Investitonen in Ausbildungsplätze und in die Infrastruktur zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit. Mit zunehmendem Wachsen der Ballungsräume Berlin-Potsdam, Halle-Leipzig, Dresden und Magdeburg, erlangen ländliche, naturnahe Räume neue Bedeutung als Landwirtschafts- Touristen- und Erholungsgebiete. Positive Aspekte des demographischen Wandels sind mehr Platz und günstigere Grundstückspreise. Das Beispiel Skandinavien zeigt, dass dies zu mehr Wohneigentum führt. Wir Piraten sollten schauen, was aus vielen Vorschlägen, Ideen und bereits vorhandenen Möglichkeiten bei uns hier in Brandenburg, ja sogar in den einzelnen Städten und Gemeinden überhaupt umsetzbar ist. Oftmals liegt es am Menschenschlag und Bedingungen vorort, ob gute Ideen überhaupt funktionieren. Weiterführende Information auch hier - AKTUELL laufender Bürgerdialog des BMBF: http://www.buergerdialog-bmbf.de/demografischer-wandel/index.php


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