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Onlinediskussion/Thema des Monats/Treffen/2012-09-21

2.936 Bytes hinzugefügt, 16:41, 22. Sep. 2012
Diskussion
Was können wir tun? Die Gemeinden und das Land immer wieder triezen... ;-) piquen
Rausgehen und ansprechen: Ihr investiert in euere Zukunft
 
Fazit als Zusammenfassung der Diskussion: Die demographische Entwicklung ist im vollen Gange und betrifft vor allem die berlinfernen Teile des Landes, und hier besonders die nicht-städtischen Gebiete, während der "Speckgürtel" Zuwachs erfährt. Somit konzentrieren sich ca. 50% der Bevölkerung auf 10% der Fläche, bei zunehmender Tendenz. Der ganz entscheidende Fehlbestand in der Bevölkerung betrifft die Frauen, die in und nach der Wendezeit gebärfähig gewesen sind; durch deren Abwanderung und Veränderung der Familienplanung ist eine komplette Generation zum großen Teil ausgefallen. Brandenburg wird dadurch leerer, älter und "bunter" (kulturell heterogener).
Die Landespolitik verfolgt das Konzept der Entwicklung von (zu?) wenigen Zentralorten bei weitgehender Vernachlässigung der peripheren ländlichen Gebiete.
Zu den grundlegenden Bedingungen, um Bevölkerung zu halten, gehören neben der materiellen Grundversorgung (Lebensmittel, Strom, Wasser etc.) heutzutage eine -preisgünstige- Breitbandanbindung, mit der einiges an weggefallenen direkten sozialen Kontakten ebenso kompensiert werden kann und die unverzichtbare Grundlage für die meisten selbständigen Tätigkeiten heutzutage bildet. Hier ist eine lenkende Rolle des Landes gefordert.
Jedoch bildet die Breitbandanbindung nur eine notwenige, keine hinreichende Bedingung für die Entwicklung oder den Fortbestand von peripheren Dörfern oder kleinen Städten. Hier spielen neben dem Jobangebot dann "weiche" Bedingungen wie ein brauchbares Mobilitätsangebot und vernünftige Bildungs- und Freizitmöglichkeiten eine entscheidende Rolle. Dies wird jedoch seitens des Landes vernachlässigt, ebenso wie notwendige Eingriffe, um bei schrumpfenden Bevölkerungen die Funktionstüchtigkeit (Schulen, medizinische Versorgung) wenigstens punktuell zu sichern, ggf. unter Aufgabe bestimmter Siedlungspunkte oder Einrichtungen.
Die finanziellen Einschränkungen des Landes werden kontrovers gesehen; die Notwendigkeit des Schrumpfens der öffentlichen Haushalte wird vereinzelt bestritten. Großprojekte mit enormen Kostensteigerungen wie BER werden aber als eher schädlich für das Land als Ganzes angesehen.
Eine aktive Bevölkerungswachstumspolitik durch Anwerben aus dem Ausland ist nicht vermittelbar; die demographische Entwicklung ist als Faktum hinzunehmen und zu steuern; ein Entgegenwirken ist nur in beschränktem Maße möglich.
Um die Bedingungen zum Dableiben zu verbessern, ist ein "Triezen", "Pieken" der jeweiligen Kommunalverwaltungen notwendig: Investitonen in die Bildung ,Investitonen in die Hochschulen und Förderungen in den ÖPNV, Investitonen in Ausbildungsplätze und in die Infrastruktur zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit.
Mit zunehmendem Wachsen der Ballungsräume Berlin-Potsdam, Halle-Leipzig, Dresden und Magdeburg, erlangen ländliche, naturnahe Räume neue Bedeutung als Landwirtschafts- Touristen- und Erholungsgebite.
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