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Benutzer:Agnitio/Blog

7.297 Bytes hinzugefügt, 16:10, 27. Nov. 2014
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Herr Krone bringt Rezepte unter die Leute, kann ich auch.  Kein Koch, der Magier des Kochlöffels, der Herr über Essen und Trinken gibt Auskunft, der Bacchus der Jetztzeit teilt sich mit: Achim Agnitio  <big>'''Die Kartoffel und die Kunst ihrer Verwendung'''</big>  '''Die feine Küche: Kartoffelsuppe''' Unsinn, möchte man hinausschreien, zarte, mit Knoblauch und Salbei gewürzte Lammkoteletts – ein wenig Dijon Senf – sind allerorten Objekt der Begierde. Ein kulinarischer Höhepunkt jeder Speisekarte, mit schier unübertrefflichem Genuss zu verzehren, noch schneller zuzubereiten und sehr photogen, fast schon sexy, diese smarten brutzligen Dinger in der Pfanne. All diese Merkmale eines zweifelsfrei hohen Leistungsstandards kann eine Kartoffelsuppe, wie sie durch den Autor dieses Artikels zubereitet wird, nicht erreichen. Ein weit höherer Maßstab ist hier das Ziel jeder Handlung. Die hier beschriebene Kartoffelsuppe schmeckt nicht delikat, sondern „ächtt jut.“ Auch mit schneller Zubereitung kann nicht gedient werden, ganz sicher aber ist, eine Kartoffelsuppe ist nicht photogen. Deshalb wurden auch die Würstchen als Beigabe erfunden. Welcher Herausgeber eines dieser so prächtig fotografierten Photoalben, die auch Kochbücher genannt werden, will schon seine Seiten mit dem Foto einer gelb, gräulich, weißen Masse schmücken. Durch ein halb heraushängendes Würstchen ändert sich alles.   '''Welche Sorte?''' Wie kommt der kleine gelbliche Farbtupfer in die Brühe? Gute Frage, zumal dadurch schon mal klargemacht wird, dass die Kartoffeln in einer Fleischbrühe gekocht, besser, die durchsiebten Teile in eine Fleischbrühe hinein gegeben werden. Die Kartoffelsorte ist nicht entscheidend, aber wichtig. Natürlich, die kluge Hausfrau weiß das, sie nimmt mehlige Kartoffeln. Einfach gesagt, schwer getan, denn im Supermarkt ist die mehlige Kartoffel so selten wie eine festkochende Sorte, warum? Weil die Lebensmittelindustrie die "überwiegend festkochende" Kartoffel entwickelt hat und damit allen gerecht zu werden glaubt. Das Normalbenzin wurde ja auch abgeschafft, damit gewinnträchtige Spezialmarken die Tanksäule belegen können. Bei der Kartoffel bringen die Fertigprodukte, von Pommes Frites bis Rösti, das Geld. Dass die Reduzierung der Sortenvielfalt den Interessen des Produzenten und Distributors dient, ist inzwischen schon Allgemeinwissen geworden. Hinzu kommt, dass die pfiffigen Typen der Marketingabteilung natürlich nicht selbst kochen.   '''Eigenarten in Brandenburg''' Wo nimmt der ambitionierte Koch nun die mehligen Kartoffeln her? Da sollte sich jeder einfach mal in seiner Umgebung umschauen. Der Autor schwört auf „Adretta“, eine Kartoffelzüchtung der DDR-Landwirtschaft, natürlich mehlig und von ausgezeichnetem Geschmack. 1975 kam sie auf den Markt und hat sich in Brandenburg immer noch erhalten. Wer zur Erntezeit durch die Lande fährt kann in jedem zweiten Dorf Adretta käuflich erwerben.Eine weitere Besonderheit sollte noch erwähnt werden, speziell in der Uckermark (nordöstlicher Teil von Brandenburg) hat die Kartoffel auch den weitverbreiteten Namen „Nudl“. So sollte der Tourist sich nicht wundern, wenn im Gasthaus von Nudl-Rouladen oder sonstigen Merkwürdigkeiten die Rede ist. Es handelt sich immer um die Kartoffel. In diesem Zusammenhang sei noch eine Tradition erwähnt, die „Nudl-Feste“. „Zum Nudl-Tanz“ während der „Nudl-Woche“ wird nach einem „Nudl“essen gebeten, Kartoffelfeste auf den Dörfern sind „in“.  '''Weitere Zutaten''' Mohrrübe: Wie kommt Farbe hinein? Mohrrüben werden verwendet und zwar zu 90% als kleingeschnittene Teilchen, die später zerdrückt (nicht zerkocht) werden. Einige größere Stücke, für das Auge, werden zurück gehalten. Sollten sie später auf dem Löffel landen, was beabsichtig und ein normaler Vorgang wäre, dann sollte eine gewisse Bissfestigkeit bewahrt sein. Nicht unbedingt al dente, bei einer deutschen Kartoffelsuppe gilt das Wort "bissfest". Es sollte ein geringer Widerstand zu spüren sein. Porree: Wir behandeln einen Strang Porree genau so wie die Mohrrübe. Hier nehmen wir für die grobe Zerkleinerung nur die grünen Teile. Sellerie: Ein Muss, ein Geschmacksträger par excellence, aber bitte kleinschneiden. Petersilie: Nein, nicht bei der Mutter aller Kartoffelsuppen (der Autor meint sein Rezept). Wir nehmen das Selleriegrün und scheiden es klein, keine  Petersilie, wir wollen ja schließlich Geschmack haben und außerdem machen sich kleine grüne Punkte in der Suppe sehr gut. Deshalb kommt der klein geschnittene Porree (der grüne Anteil) ziemlich spät in die Suppe. Was die Selleriewurzel betrifft, wir schneiden sie in kleine, sehr kleine Würfel, ansonsten gilt, hier ist der Geschmack entscheidend und nicht das Auge. Zwiebel: Eine Zwiebel muss hinein. Ich würde empfehlen, nehmen Sie eine große Zwiebel und fischen sie diese, bevor sie auseinander fällt, wieder raus.  '''Der Inhalt''' Der Sellerie darf nicht kaputt gewürzt werden. Sparsam mit Salz umgehen, etwas Pfeffer, bitte nur industriell gemahlenen weißen Pfeffer verwenden, keine Körner, nicht die Mühle benutzen. Wir müssen nicht drauf beißen, es geht um den geschmacklichen Background. Es ist schwer auf die dekorative Pfeffermühle zu verzichten, doch tun Sie es, sind Sie schon ganz oben im Ranking auf der Liste mit den Sternen gelandet. Was darf auf keinen Fall fehlen? Muskatnuss. Wenn sie die Nuss selbst schaben, kann das nur von Vorteil sein.Haben wir noch was vergessen? Na klar, Fleisch und Knochen. Die Knochen müssen später natürlich wieder entfernt werden. Als Kochfleisch nehmen wir Hesse. Beim Kochvorgang ergänzen wir das Fleisch mit der Zwiebel, einen Teil der Selleriewurzel, einen Teil der Mohrrüben, nicht passieren. Wenn das Fleisch nur noch durch die Sehnen am Knochen hängt, nehmen wir es aus dem Kochtopf, auf Nimmerwiedersehen. Sofern Ihr Hund nicht allergisch gegen Rindfleisch ist (weit verbreitet) geben sie ihm das Fleisch, als Sonntagsessen.  '''Vegetarier überspringen am besten den Fleischgehalt dieses Artikels!''' '''Warum kein Fleisch?''' Falsch, wir nehmen Speck, keinen wabbligen feuchten, an Speck erinnernden nur salzig schmeckenden Fleischklumpen. Wir nehmen richtigen Speck, darf etwas teurer sein. Dieser Speck wird in kleine Stücke geschnitten und geduldig, langsam in der Pfanne gebraten. Wenn das Fett ausgebraten ist, die Speckstücke sich auf wundersame Weise verkleinert haben, dann geben wir das Ganze auf einen mit einer Papierservierte belegten Teller. Das Fett wird aufgesogen, übrig bleiben die gebratenen Speckwürfel. Beim Servieren werden diese mit einem Löffel in die aufgetragene Suppe gelegt.Natürlich, Fett ist Geschmacksträger. Aber hier handelt es sich um eine Komposition, die gebratenen Speckstücke reichen völlig aus.  '''Wie viel? Wie lange? Kalorien?'''  Letzteres weniger als man denkt. Die Portionen der einzelnen Zutaten müssen Sie sich selber zurecht fummeln und auf die Dauer des Kochvorgangs können Sie, nach Prüfung, am besten selbst Einfluss nehmen. Was den Zeitaufwand betrifft, der ist gewaltig, aber auch nur deshalb, weil sie viel Zeit benötigen, um nach mehligen Kartoffeln zu fahnden.  Ende    == Textfabrik ==
Textfabrik? Überall dort wo der Landesverband einschließlich seiner Gliederungen im Kontakt mit den Bürgern treten könnte und sollte hinkt er mit der Aktualisierung hinterher, werden keine Texte geschrieben, keine Gedanken geäußert, nichts geschieht. Es gibt natürlich Ausnahmen.
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