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Durch die Einlagerung soll verhindert werden, dass das CO<sub>2</sub> in die Atmosphäre gelangt, wo es als Treibhausgas wirken könnte.
==Abscheidung in Kohlekraftwerken==
Bei einem herkömmlichen Kohlekraftwerk entsteht aus 0,32 kg Steinkohle ca. 0,88 kg Kohlenstoffdioxid und 1 kWh elektrischer Strom bei einem Wirkungsgrad von durchschnittlich 38 %. Zur Erzeugung der gleichen Strommenge muss zusätzliche Kohle zur Erzeugung von Wärmeenergie für die Abtrennung von Kohlenstoffdioxid verwendet werden, da für die Abtrennung Energie aufgwandt werden muss; dies verschlechtert den Wirkungsgrad.
Zur Abtrennung des CO<sub>2</sub> könnte man nach der Entschwefelung einen eine Amin-Wäscher Wäsche oder eine Carbonat-Wäsche installieren. Dort könnte das Bei diesen Verfahren wird CO<sub>2</sub> z. B. unter anderem durch fein verteilte AminChemikalien-Tröpfchen absorbiert werden. In einem zweiten Im nächsten Schritt würden werden die Amine oder das Hydrogencarbonat Hydrogencarbonate in einen Abscheider gelangen. Durch Erhitzen wird das absorbierte CO<sub>2</sub> wieder desorbiert.
==Abscheidung in Gas- und Dampf-Kombikraftwerken==
Ein modernes GuD-Steinkohlekraftwerk (Gas- und Dampf-Kombination, kurz GuD) hat einen Wirkungsgrad von durchschnittlich ca. 45 %, durch die Amin- oder Carbonatwäsche sinkt der Wirkungsgrad auf 30–35 %, was einen um bis zu 50 % höheren Kohleverbrauch für dieselbe Stromproduktion Energieausbeute bedeutet.
==Abscheidung in Kombikraftwerken mit integrierter Kohlevergasung==
Bei dieser Form der Energiegewinnung entsteht ein Gasgemisch aus Wasserstoff und Kohlenstoffdioxid. Wird dieses bei einem Druck von 60 bar komprimiert, lässt sich das CO<sub>2</sub> physikalisch beispielsweise in Wasser absorbierenoder bei entsprechender Temperatur (unter 20°C) verflüssigen.
Dies ist sinnvollwird angewandt, um störendes CO<sub>2</sub> vor der Verbrennung des Wasserstoffs zu entfernen.
Um dieses Verfahren wirtschaftlich konkurrenzfähig gegenüber anderen Abscheidungsverfahren zu machen, müsste jedoch erst eine hocheffiziente Wasserstoffturbine entwickelt werden.
Berechnungen zufolge hat diese Variante der CO<sub>2</sub>-Abscheidung den geringsten Wirkungsgradverlust (< weniger als 10 Prozentpunkte% absolut), ist aber auch technisch noch kaum ausgereift und würde für eine Markteinführung am meisten finanzielle Förderung benötigen.
==Abscheidung im Oxyfuel-Verfahren==
Im Oxyfuel-Verfahren wird die stark zerkleinerte Kohle in einer Umgebung Atmosphäre aus reinem Sauerstoff (und CO<sub>2</sub> zur Temperaturregelung) verbrannt. Das dabei entstehende Rauchgas ist nicht kaum mit Luft-Stickstoff verdünnt und besteht im Wesentlichen aus CO<sub>2</sub> und Wasserdampf. Der Wasserdampf kann leicht kondensiert werden, sodass nach der Aufbereitung ein hochkonzentrierter CO<sub>2</sub>-Strom (Konzentration im Idealfall nahe 100 über 99%) übrigbleibtübrig bleibt. Das CO<sub>2</sub> kann dann verdichtet und zum Lager Endlager transportiert werden.
Auch beim Oxyfuelverfahren sinkt der elektrische Wirkungsgrad gegenüber einer Anlage ohne CO<sub>2</sub>-Abscheidung um ca. 10 Prozent% absolut, was je nach Wirkungsgrad des zugrundeliegenden Prozesses einem 30 bis 50 % höheren Kohlebedarf entspricht. Hauptenergieverbraucher ist in diesem Fall die Luftzerlegungsanlage für die SauerstoffproduktionSauerstoffgewinnung.
=Speicherung=
Als mögliche CO<sub>2</sub>-Lager gelten zum einen geologische Formationen wie Erdöl- und Erdgaslagerstätten, salzhaltige Grundwasserleiter (saline Aquifere) oder Kohleflöze. Auch eine Lagerung in der Tiefsee wird wurde untersucht.
==Unterirdische Lagerung==
Zur Speicherung wird eine unterirdische Lagerung in tiefen Sedimentgesteinen, deren Poren mit Salzwasser gefüllt sind, favorisiert. Für eine effiziente Lagerung sind Drücke und Temperaturen notwendig, wie sie in 800 Meter Tiefe und darunter herrschen. Bei diesen Drücken besitzt das CO<sub>2</sub> etwa die gleiche eine etwas geringere Dichte wie als das Wasser aber eine erheblich niedrigere Viskosität (fluidaler Zustand) und kann so Salzwasser verdrängen und zusätzlichen Raum schaffen. Ein gewisser Teil des CO<sub>2</sub> (in 1000 Meter Tiefe und 40° C etwa 20 kg CO<sub>2</sub> pro m<sup>3</sup> Wasser) würde sich in salzhaltigem Wasser lösen. (Enick & Klara 1990, Carroll & Mather 1992, Portier & Rochelle 2005). Das so fixierte CO<sub>2</sub> könnte als Gas aber wieder freigesetzt werden, falls die Tiefenwässer irgendwo aufsteigen und der Druck damit fällt.
==Lagerung im Meer==
Kohlenstoffdioxid kann durch Pipelines oder Rohre, die von Schiffen ins mehr Meer ragen, in viele hundert Meter unter der Meeresoberfläche gepumpt werden.
Je nach Druck und Konzentration kann das CO<sub>2</sub> mit dem Meerwasser Kohlensäure bilden oder legt sich als CO<sub>2</sub>-See, bestehend aus flüssigem CO<sub>2</sub>, auf dem Meeresboden Meeresgrund ab. Diese Möglichkeit der Endlagerung wird kaum noch weiter erforscht.
=Chancen=
* CO<sub>2</sub>, das der Atmosphäre entzogen wird bzw. gar nicht erst in diese gelangt, kann nicht (mehr) als Treibhausgas wirken.
* Ein globaler Klimawandel könnte so gegebenenfalls gebremst und verzögert werden.
* In fast erschöpften Erdöl- und/oder Erdgaslagerstätten könnte man durch druckgelagertes CO<sub>2</sub> den Förderdruck erhöhenund so zu einer höheren Ausbeute führen.::In Erdölfeldern wird dies bereits angewandt (Enhanced Oil Recovery). In Erdgasfeldern würde sich das Verfahren nur durch das Abstoßen teurer CO<sub>2</sub>-Zertifikate rentieren.
=Kritik=
==Konkrete Risiken für Mensch und Natur==
Der Boden Untergrund wird durch den erhöhten Brennstoffbedarf stärker ausgebeutet. Es würden mehr Tagebaue benötigt werden, sodass Landschaften noch schneller als bisher zerstört würden und ein noch höherer Schaden an Mensch und Natur angerichtet werden würde. Die enormen Drücke, die erforderlich sind, um CO<sub>2</sub> in die Erde zu pressen und dort dauerhaft zu lagern, können Erdbeben und andere geologische Ereignisse induzieren, die Erschütterungen weit über der Fühlbarkeitsgrenze auslösen können.
Aus unterirdischen Lagerstätten austretendes CO<sub>2</sub> würde sich auf Bodenniveau ablagern, die Luft verdrängen und kann so Menschen und Tiere ersticken. (Eyer 2004, BMWi 2007, Baxter et. al. 1989)
Ein vergleichbares Ereignis ist in der Vergangenheit bereits eingetreten:Am Abend des 21. August 1986 setzte der Nyos-See, ein von Natur aus CO<sub>2</sub>-gesättigter Kratersee in Kamerun, aufgrund eines Erdrutsches schlagartig rund 1,6 Millionen Tonnen CO<sub>2</sub> frei. Das Gas strömte in nördliche Richtung in zwei naheliegende Täler und tötete Menschen und Tiere in bis zu 27 km Entfernung vom See. Etwa 1700 Menschen und Tausende von Tieren verloren ihr Leben. (Baxter et. al. 1989) [http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13525917.html]
Auch CO<sub>2</sub>, dass beim Transport durch oberirdische Pipelines austreten könnte, könnte solche Katastrophen herbeiführen. Das Explosionsrisiko beim Transport von CO<sub>2</sub> ist zwar erheblich geringer als beim Transport von Erdgas, jedoch ergebe sich aus der erheblichen Toxizität des CO<sub>2</sub>-Gemischs, bedingt durch sehr giftige Begleitgase wie Schwefelwasserstoff, Schwefeldioxid und Stickstoffoxide, ein stark erhöhtes Gefahrenpotenzial. (UBA 2006)
Die Risiken für Mensch und Umwelt im Falle eines Unfalls oder einer Leckage bei der Endlagerung sind größtenteils zu sehr unerforscht um die Technologie tatsächlich anzuwenden. Auch liegen noch zu wenige Erkenntnisse vor über Sicherheitsmaßnahmen, die nötig wären, um Schäden zu vermindern oder zu vermeiden.
==Gesteinsveränderungen==
Durch chemische Reaktionen würden bestimmte Minerale chemisch verändert werden. In Versuchslaboratorien wurden Mineralzersetzungen, -veränderungen und -neubildungen beobachtet. Teilweise würden Gesteinsdeckschichten, die mit industriell bedingt verunreinigtem CO<sub>2</sub> in Kontakt kommen, aufgelöst und würden in der freien Natur zu Stabilitätsproblemen des Untergrundes oder einer stark erhöhten Permeabilität von Deckgesteinen führen. (Pokrovsky et al. 2005, Wigand et al. 2008)
Einige Modelle, die dies prognostizierten, haben sich in Feldexperimenten bestätigt. (Kharaka et al. 2006)
==Endlagerung im Meer==
==Speicherkapazität==
In Deutschland beträgt die gesamte Lagerungskapazität in Aquiferen (Grundwasserleiter) und entleerten Erdgaslagerstätten zusammen etwa 4,4 bis 8,3 Gt CO<sub>2</sub>. Das ist etwa das 4011- bis 13021-Fache der derzeitigen jährlichen CO<sub>2</sub>-Emissionen des Deutschen Kraftwerkparks (ca. 393 Mio. tMt/Jahra). Durch den zusätzlichen Brennstoffbedarf und dadurch auf rund 630 Mt/a vermehrten CO<sub>2</sub>-Emissionen könnte man in Deutschland nur 30 7 bis 60 13 Jahre lang durch Energiegewinnung erzeugtes CO<sub>2</sub> speichern. (UBA 2006, BMWi et. al. 2007, May et. al. 2005, Fischedick et. al. 2007)
==Bürgerrechtsprobleme==
*Biologische Sequestrierung
:Bäume betreiben oxygene Photosynthese und benötigen zum Wachstum das CO<sub>2</sub> vor allem aus der Luft. Wälder sind aus diesem Grund die größten CO<sub>2</sub>-Speicher auf der Landoberfläche der Erde. Aus diesem Grund wirkt Entwaldung als CO<sub>2</sub>-QuelleEmitter. Seit Beginn der industriellen Revolution wurde ein Großteil der Wälder der Erde abgeholzt. Würde man diese wieder zu einem großen Teil aufforsten, würde man damit der Atmosphäre über längere Zeit viel CO<sub>2</sub> entziehen und in Bäumen binden. :Algen sind in der Lage, unter Einwirkung von Sonnenlicht eingeleitetes CO<sub>2</sub> zu verstoffwechseln und durch das so geförderte Wachstum Kohlenstoff binden. Das Verfahren lässt sich auch nachts durch künstliche kurzwellige Beleuchtung einsetzen. Die Beleuchtung ließe sich auch CO<sub>2</sub>-neutral betreiben, wenn die dafür nötige Energie z.B. durch Solarenergie oder durch ein Kohlekraftwerk, dessen emittiertes CO<sub>2</sub> vollständig sequestriert wird, erzeugt wird.
* Außerdem kann CO<sub>2</sub> als Energiespeicher verwendet zur Umwandlung überschüssiger Energie genutzt werden. Man kann es CO<sub>2</sub> abscheiden, unter Energieaufwand in Methan umwandeln und dieses dann dem Gasnetz zuführen oder direkt in Gaskraftwerken verbrennen, das entstandene CO<sub>2</sub> wieder abscheiden und erneut in Methan umwandeln. Dies wäre sinnvoll, wenn regenerative Energieproduktion mehr Strom erzeugt als zu dem Zeitpunkt genutzt wird. Strom Elektrische Energie würde dann in chemische Bindungsenergie umgewandelt, als solche gespeichert speicherbar und bei erhöhtem Energiebedarf wieder freigesetztin elektrische umwandelbar sein. Da abgeschiedenes CO<sub>2</sub> in einem Kreislaufsystem als Energiespeicher sinnvoll verwendet werden kann, ist es auch im Hinblick auf die genannten Risiken unnötig, es endzulagern.
=Links & Online-Quellen=
* [http://www.piratenbrandenburg.de/2009/08/co2-abscheidung-ist-keine-losung/ Stellungnahme der Piratenpartei Brandenburg "CO<sub>2</sub>-Abscheidung ist keine Lösung!"]<br> * [http://www.piratenbrandenburg.de/2009/11/ag-umwelt-und-energie-nimmt-arbeit-auf/ Piratenpartei Brandenburg: "AG “Umwelt und Energie” nimmt Arbeit auf"]<br> * [http://de.wikipedia.org/wiki/CO2-Abscheidung_und_-Speicherung Wikipedia-Artikel "CO<sub>2</sub>-Abscheidung und -Speicherung"]<br> * [http://www.geotechnologien.de/portal/cms/Geotechnologien/Ressourcen/Dokumente/Science+Report/SR14?binary=true&status=300&language=de GEOTECHNOLOGIEN Science Report No. 14 - Die dauerhafte geologische Speicherung von CO2 in Deutschland – Aktuelle Forschungsergebnisse und Perspektiven, Potsdam: Koordinierungsbüro GEOTECHNOLOGIEN, 2009] * [http://www.geotechnologien.de/portal/cms/Geotechnologien/Ressourcen/Dokumente/sonstige+pdf/Factsheet_Untergrund_dt?binary=true&status=300&language=de Unter unseren Füßen - Erkundung, Nutzung und Schutz des unterirdischen Raums, Koordinierungsbüro GEOTECHOLOGIEN] * [http://www.geotechnologien.de/portal/cms/Geotechnologien/Ressourcen/Dokumente/sonstige+pdf/CO2-Booklet?binary=true&status=300&language=de SPEICHERUNG VON CO2 IM TIEFEN UNTERGRUND - Eine Schlüsseltechnologie für den Klimaschutz, Koordinierungsbüro GEOTECHNOLOGIEN]
* [http://www.gfz-potsdam.de/portal/-?$part=binary-content&id=2274286&status=300&language=de Faltblatt: CO<sub>2</sub>SINK: Unterirdische Speicherung von Kohlendioxid (PDF)]
* [http://hanisch.freeunix.net/piraten/down/PM_CCS_Schleswig-Holstein_23_10_2009.pdf Gemeinsame Pressemitteilung des IZT und des Wasserverbandes Norderdithmarschen]<br> * [http://hanisch.freeunix.net/piraten/down/WASSERZEITUNG_OKT_09.pdf Auszug aus der "Wasserzeitung" Oktober '09 zum Thema CCS]<br>
* [http://www.co2-endlager-stoppen.de/ Bürgerinitiative "CO<sub>2</sub> Endlager Stoppen e.V."]
* [http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/16/133/1613333.pdf Deutscher Bundestag (2008): Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Hans-Josef Fell, Bärbel Höhn, Sylvia Kotting-Uhl, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Drucksache 16/12616 – Berlin: Deutscher Bundestag. Bundesdrucksache 16/13333.]
* [http://www.rbb-online.de/klartext/archiv/klartext_vom_22_04/ccs_gesetz___regierungsberater.html CCS-Gesetz - Regierungsberater kritisiert Gesetzentwurf]
=Offline-Quellen=
* BMWi (Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie), BMU (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit), BMBF (Bundesministerium für Bildung und Forschung) (2007): Entwicklungsstand und Perspektiven con CCS-Technologien in Deutschland. Gemeinsamer Bericht des BMWi, BMU und BMBF für die Bundesregierung. Berlin: BMWi
* Carroll, J.J., Mather, A.E., (1992): The system carbon dioxide-water and the Krichevsky-Kasarnovsky equation. J. Solution Chem., 21, 607-621.
* Cremer, C., Esken, A., Fischedick, M., Gruber, E., Idrissova, F., Kuckshinrichs, W., Linßen, J., Pietzner, K., Radgen, P., Roser, A., Schnepf, N., Schumann, D., Supersberger, N., Zapp, P. (2008): Sozioökonomische Begleitforschung zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Carbon Capture and Storage (CCS) auf nationaler und internationaler Ebene. Wuppertal u.a.: Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH u.a.
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* May, F., Müller, C., Bernstone, C. (2005): How much CO<SUB>2</SUB> can be stored in deep saline aquifers in Germany? VGB powertech 85 (6), S. 32-37
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