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AG Umwelt und Energie/Themen/CCS

936 Bytes hinzugefügt, 11:04, 20. Apr. 2010
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=Kritik=
Die Anwendung der CCS-Technologie ist wegen einer Vielzahl von Nachteilen, potenziellen Gefahren und mehreren Alternativen strikt abzulehnen.
==Konkrete Risiken für Mensch und Natur==
Unterirdisch gespeichertes CO<sub>2</sub> kann geologische Instabilitäten weit über die Grenzen der Speicheranlage hinaus verursachen. Dadurch, dass mehr in den Boden gepumpt als daraus gefördert würde, würde der unterirdische Druck stark ansteigen. Der Boden könnte durch den stärkeren unterirdischen Druck angehoben und unregelmäßig verformt werden und dadurch Landschafts-, Gebäude-, Straßen- und Personenschäden verursachen.
Durch chemische Reaktionen würden bestimmte Minerale chemisch verändert werden. In Versuchslaboratorien wurden Mineralzersetzungen, -veränderungen und -neubildungen beobachtet. Für gewöhnlich wird GesteinTeilweise werden Gesteinsdeckschichten, das die mit industriell bedingt verunreinigtem CO<sub>2</sub> in Kontakt kommtkommen, spröde und damit instabil. Aus unterirdischen Lagerstätten austretendes CO<sub>2</sub> würde sich auf Bodenniveau ablagern, die Luft verdrängen und kann so Menschen und Tiere ersticken. (Eyer 2004), (BMWi 2007), (Baxter et. al. 1989)
Aus unterirdischen Lagerstätten austretendes CO<sub>2</sub> lagert sich auf Bodenniveau ab, verdrängt die Luft und kann so Menschen und Tiere ersticken. (Eyer 2004), (BMWi 2007), (Baxter et. al. 1989)
Ein vergleichbares Ereignis ist in der Vergangenheit bereits eingetreten:
Am Abend des 21. August 1986 setzte der Nyos-See, ein von Natur aus CO<sub>2</sub>-gesättigter Kratersee in Kamerun, aufgrund eines Erdrutsches schlagartig rund 1,6 Millionen Tonnen CO<sub>2</sub> frei. Das Gas strömte in nördliche Richtung in zwei naheliegende Täler und tötete Menschen und Tiere in bis zu 27 km Entfernung vom See. Etwa 1700 Menschen und Tausende von Tieren verloren ihr Leben. (Baxter et. al. 1989) [http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13525917.html]
Auch CO<sub>2</sub>, dass beim Transport durch oberirdische Pipelines austreten könnte, könnte solche Katastrophen herbeiführen. Das Explosionsrisiko beim Transport von CO<sub>2</sub> ist zwar geringer als beim Transport von Erdgas, jedoch ergebe sich aus der erheblichen Toxizität des CO<sub>2</sub>, bedingt durch sehr giftige Begleitgase wie Schwefelwasserstoff, Schwefeldioxid und Stickstoffoxide, ein stark erhöhtes Gefahrenpotenzial. (UBA 2006)
Die Risiken für Mensch und Umwelt im Falle eines Unfalls oder einer Leckage bei der Endlagerung sind größtenteils zu sehr unerforscht um die Technologie tatsächlich anzuwenden. Auch liegen noch zu wenige Erkenntnisse vor über Sicherheitsmaßnahmen, die nötig wären, um Schäden zu vermindern oder zu vermeiden.
 
==Endlagerung im Meer==
Auch die Endlagerung im Meer ist abzulehnen:
==Bürgerrechtsprobleme==
Die Akzeptanz durch die Bevölkerung in den potenziell betroffenen Gebieten ist nicht gegeben. (Shackley et. al. 2007, S. 135), (Cremer et. al. 2008, S. 187) Bürger dieser Gebiete protestieren bereits und weitere Proteste sind angekündigt. Jeder Bürger sollte das Recht haben, selbst entscheiden zu können, ob unter seinem Grund und Boden Industrieabfall entsorgt werden dürfe. Da die meisten Bürger dies ablehnen, darf eine Endlagerung nicht stattfinden. Durch die Endlagerung würde der Wert der betroffenen Grundstücke sinken und die gesamte Region für die Bevölkerung und den Tourismus unattraktiv werden.
==Alternativen==
:Bäume betreiben oxygene Photosynthese und benötigen zum Wachstum das CO<sub>2</sub> der Luft. Wälder sind aus diesem Grund die größten CO<sub>2</sub>-Speicher auf der Landoberfläche der Erde. Aus diesem Grund wirkt Entwaldung als CO<sub>2</sub>-Quelle. Seit Beginn der industriellen Revolution wurde ein Großteil der Wälder der Erde abgeholzt. Würde man diese wieder zu einem großen Teil aufforsten, würde man damit der Atmosphäre viel CO<sub>2</sub> entziehen und in Bäumen binden.
* Außerdem kann CO<sub>2</sub> als Energiespeicher verwendet werden. Man kann es abscheiden, unter Energieaufwand in Methan umwandeln und dieses dann dem Gasnetz zuführen oder in Gaskraftwerken verbrennen, das CO<sub>2</sub> wieder abscheiden und erneut in Methan umwandeln. Dies wäre sinnvoll, wenn regenerative Energieproduktion mehr Strom erzeugt als zu dem Zeitpunkt genutzt wird. Strom würde dann in chemische Bindungsenergie umgewandelt, als solche gespeichert und bei erhöhtem Energiebedarf wieder freigesetzt. Da abgeschiedenes CO<sub>2</sub> in einem Kreislaufsystem als Energiespeicher sinnvoll verwendet werden kann, ist es auch im Hinblick auf die genannten Risiken unnötig, es endzulagern.
=Links & Online-Quellen=
BMWi (Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie), BMU (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit), BMBF (Bundesministerium für Bildung und Forschung) (2007): Entwicklungsstand und Perspektiven con CCS-Technologien in Deutschland. Gemeinsamer Bericht des BMWi, BMU und BMBF für die Bundesregierung. Berlin: BMWi
 
Cremer, C., Esken, A., Fischedick, M., Gruber, E., Idrissova, F., Kuckshinrichs, W., Linßen, J., Pietzner, K., Radgen, P., Roser, A., Schnepf, N., Schumann, D., Supersberger, N., Zapp, P. (2008): Sozioökonomische Begleitforschung zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Carbon Capture and Storage (CCS) auf nationaler und internationaler Ebene. Wuppertal u.a.: Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH u.a.
Eyer, P. (2004): Gasförmige Verbindungen. In: Marquardt, H., Schäfer, S., (Hrsg.): Lehrbuch der Toxikologie. Stuttgart: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH.
May, F., Müller, C., Bernstone, C. (2005): How much CO<SUB>2</SUB> can be stored in deep saline aquifers in Germany? VGB powertech 85 (6), S. 32-37
 
Shackley, S., Waterman, H., Godfroij, P., Reiner, D., Anderson, J., Draxlbauer, K., Coninck, H.de, Groenenberg, H., Flach, T., Sigurthorsson, G. (2007): Stakeholder Perceptions of CO<SUB>2</SUB> Capture and Storage in Europa: Results from the EU-funded ACCSEPT Survey Deliverable D3.1 from ACCSEPT – Main Report. Høvik u.a.: Det NorskeVeritas u.a.
SRU (Sachverständigenrat für Umweltfragen) (2009): Abscheidung, Transport und Speicherung von Kohlendioxid. Der Gesetzentwurf der Bundesregierung im Kontext der Energiedebatte. Berlin: Sachverständigenrat für Umweltfragen. SRU-Texte Nr. 13 April. ISSN 1612-2968
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