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AG Umwelt und Energie/Themen/CCS

2.282 Bytes hinzugefügt, 12:50, 20. Apr. 2010
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Durch chemische Reaktionen würden bestimmte Minerale chemisch verändert werden. In Versuchslaboratorien wurden Mineralzersetzungen, -veränderungen und -neubildungen beobachtet. Teilweise werden Gesteinsdeckschichten, die mit industriell bedingt verunreinigtem CO<sub>2</sub> in Kontakt kommen, spröde und damit instabil.
Aus unterirdischen Lagerstätten austretendes CO<sub>2</sub> würde sich auf Bodenniveau ablagern, die Luft verdrängen und kann so Menschen und Tiere ersticken. (Eyer 2004), (BMWi 2007), (Baxter et. al. 1989)
Ein vergleichbares Ereignis ist in der Vergangenheit bereits eingetreten:
==Ökonomische Nachteile==
Das Verfahren benötigt so viel Energie, dass bis zu 40% der Energie, die ein Kohlekraftwerk erzeugt, benötigt wird, um das CO<sub>2</sub> abzuscheiden und zu transportieren. Dies reduziert die Effizienz der Kraftwerke und verursacht bei gleich bleibender Kraftwerksanzahl Energieversorgungsengpässe.Trotz des hohen Energieaufwands kann keine vollständige Abscheidung stattfinden, sodass weiterhin 10% des erzeugten CO<sub>2</sub> in die Atmosphäre gelangen würde. (Audus und Freund 2005)
Werden deswegen mehr Kraftwerke errichtet, muss erheblich mehr Brennstoff gefördert werden, dessen Vorräte deswegen in noch kürzerer Zeit aufgebraucht sein würden.
Dieses Verfahren ist sehr kostenintensiv und möglicherweise erst ab 2020 oder noch viel später großindustriell einsetzbar. (UBA 2006), (McKinsey & Company 2007, S. 54) [http://www.mckinsey.com/clientservice/ccsi/pdf/CCS_Assessing_the_Economics.pdf] Bis dahin werden die erneuerbaren Energien als Stromquelle jedoch wesentlich stärker ausgebaut sein, weswegen damit begonnen werden könnte, konventionelle Kraftwerke stillzulegen.
Die Einlagerung ist irreversibel. Eingelagertes CO<sub>2</sub> muss jahrtausende lang sicher und leckagenfrei gelagert werden. Dies sicherzustellen ist aufgrund des finanziellen, technischen, materiellen und personellen Aufwands nicht durchführbar.Es entstünden Ewigkeitskosten über mehrere 1000 Jahre aus Steuergeldern, da die Energiekonzerne nach 30 Jahren die Lagerstätten an den Bund und damit an die Steuerzahler übergeben(Guddes et. Dieser trägt dann das Haftungsrisiko und die Überwachungskostenal.2008)
Hohe direkte Es entstünden Ewigkeitskosten über mehrere 1000 Jahre aus Steuergeldern, da die Energiekonzerne nach 30 Jahren die Lagerstätten an den Bund und damit an die Steuerzahler übergeben. Dieser trägt dann das Haftungsrisiko und die Überwachungskosten. (§ 31 Abs. 1 CCS-Gesetzentwurf) ==Kosten== Die Kosten der CO<sub>2</sub>-Abscheidung und –Lagerung setzen sich aus den einzelnen Prozessschritten zusammen (Abscheidung, Transport, Injektion, Überwachung etc.). Der dominante Kostenfaktor ist die Aufwendung für die CO<sub>2</sub>-Abscheidung. Verglichen mit einem Kraftwerk desselben Typs aber ohne Abscheidung würden Mehrkosten zwischen 38 und 97 € pro Tonne vermiedenes CO<sub>2</sub> entstehen. (IEA 2007, Fischedick et. al. 2007, McKinsey & Company 2008) Dies entspräche einem Anstieg der Stromerzeugungskosten pro Kilowattstunde erzeugtem Strom von fast 100% für Kohlekraftwerke und 50% für Gaskombikraftwerke. Bei konventionellen Erdgaskraftwerken würden die Mehrkosten wahrscheinlich noch höher ausfallen.  Sollten die Preise für fossile Energieträger und insbesondere Kohle in Zukunft stärker steigen als bisher angenommen (Kavalov und Peteves 2007), würde sich die Wettbewerbsfähigkeit von CCS weiter verschlechtern. Die Anwendung der Technologie wäre also nur durch extrem hohe staatliche Subventionen werden wettbewerbsfähig, diese würden für die Anwendung der CCS-Technologie an Energiekonzerne zu Lasten erneuerbarer Energien gezahltwerden.
==Speicherkapazität==
In Deutschland beträgt die gesamte Lagerungskapazität in Aquiferen (Grundwasserleiter) und entleerten Erdgaslagerstätten zusammen etwa das 40- bis 130-Fache der derzeitigen jährlichen CO<sub>2</sub>-Emissionen des Deutschen Kraftwerkparks (ca. 393 Mio. t/Jahr). Durch den zusätzlichen Brennstoffbedarf und dadurch vermehrten CO<sub>2</sub>-Emissionen könnte man in Deutschland nur 30 bis 60 Jahre lang durch Energiegewinnung erzeugtes CO<sub>2</sub> speichern. (UBA 2006), (BMWi et. al. 2007), (May et. al. 2005), (Fischedick et. al. 2007)
==Bürgerrechtsprobleme==
Die Akzeptanz durch die Bevölkerung in den potenziell betroffenen Gebieten ist nicht gegeben. (Shackley et. al. 2007, S. 135), (Cremer et. al. 2008, S. 187) Bürger dieser Gebiete protestieren bereits und weitere Proteste sind angekündigt. Jeder Bürger sollte das Recht haben, selbst entscheiden zu können, ob unter seinem Grund und Boden Industrieabfall entsorgt werden dürfe. Da die meisten Bürger dies ablehnen, darf eine Endlagerung nicht stattfinden. Durch die Endlagerung würde der Wert der betroffenen Grundstücke sinken und die gesamte Region für die Bevölkerung und den Tourismus unattraktiv werden.
==Alternativen==
* [http://hanisch.freeunix.net/piraten/down/WASSERZEITUNG_OKT_09.pdf Auszug aus der "Wasserzeitung" Oktober '09 zum Thema CCS]<br>
* [http://www.co2-endlager-stoppen.de/ Bürgerinitiative "CO<sub>2</sub> Endlager Stoppen e.V."]
* [http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/16/133/1613333.pdf Deutscher Bundestag (2008): Antwort der Bundesregierung auf offene Fragen zur CO<sub>2</sub>die Kleine Anfrage der Abgeordneten Hans-Josef Fell, Bärbel Höhn, Sylvia Kotting-Abspaltung Uhl, weiterer Abgeordneter und Endlagerungder Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Drucksache 16/12616 – Berlin: Deutscher Bundestag. Bundesdrucksache 16/13333.]
* [http://www.tab.fzk.de/de/projekt/zusammenfassung/ab120.htm Einschätzung vom Büro für Technikfolgenabschätzung des Deutschen Bundestages (TAB)]
=Offline-Quellen=
 
Audus, H., Freund, P. (2005): Climate change mitigation by biomass gasification combined with CO<SUB>2</SUB> capture and storage. In: Rubin, E. S., Keith, D. W., Gilboy, C. F. (Hrsg.): Greenhouse gas control technologies: proceedings of the 7th International Conference on Greenhouse Gas Control Technologies: 5-9 September 2004, Elsevier. S. 187-200
Baxter, P.J., Kapila, M., Mfonfu, D. (1989): Lake Nyos disaster, Cameroon, 1986: the medical effects of large scale emission of carbon dioxide? British Medical Journal 298 (4), S. 1437-1441.
Fischedick, M., Esken, A., Pastowski, A., Schüwer, D., Spersberger, N., Nitsch, J., Viebahn, P., Bandi, A., Zuberbühler, U., Edenhofer, O. (2007): RECCS – Strukturell-ökonomisch-ökologischer Vergleich regenerativer Energietechnologien (RE) mit Carbon Capture and Storage (CCS). Berlin: BMU.
 
Guddas, I., Hohmuth, T., Schäfer, L. (2008): Crediting CO<SUB>2</SUB> Sequestration – An alternative Approach to Integrating CCS Into the Eu ETS. Carbon and Climate Law Review 4, S. 387 – 393.
 
IEA (International Energy Agency) (2007): World Energy Outlook 2007. Paris: IEA
 
Kavalov, B., Peteves, S. D. (2007): The future of coal. Luxembourg: Europäische Kommission, Generaldirektorin Joint Research Centre, Institute for Energy.
May, F., Müller, C., Bernstone, C. (2005): How much CO<SUB>2</SUB> can be stored in deep saline aquifers in Germany? VGB powertech 85 (6), S. 32-37
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