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SAPO/WP/0001: Unterschied zwischen den Versionen

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|begruendung=Das bisherige Bildungskapitel des Wahlprogramms ist seit der LTW 2014 unverändert. Die AG Bildung hat den bisherigen Text daher umfassend überarbeitet und an die aktuelle Situation angepasst.
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Aktuelle Version vom 30. März 2019, 17:07 Uhr

Ständiges Antragsportal | Tagesordnung | Satzung | Grundsatzprogramm | Wahlprogramm | Positionspapiere | Sonstige Anträge | Hinweise zum Antragsportal

Antragsübersicht

Antragsnummer WP 0001
Einreichungsdatum 17 Februar 2019 22:24:34 (UTC)
Antragssteller

Stefan Schulz-Günther, Thomas Ney

Antragstyp Wahlprogramm
Zusammenfassung des Antrags Umfassende Aktualisierung des Bildungsteils unseres Wahlprogramms
Letzte Änderung 30.03.2019
Status des Antrags

Pictogram voting support.svg Antrag wurde eingereicht

Abstimmung

Pictogram voting keep-light-green.svg Angenommen

Antragstitel

Überarbeitung des Bildungsprogramms

Antragstext

Der Parteitag möge beschließen, den Inhalt des Kapitels "Bildungspolitik und Inklusion" des Wahlprogramms durch den nachfolgenden Text zu ersetzen:

Vorrang für Bildung

Jeder Mensch ist ein Individuum mit persönlichen Neigungen, Stärken und Schwächen. Bildung soll den Einzelnen unterstützen, eigene Interessen und Fähigkeiten zu entdecken, seine Begabungen zu entfalten und Schwächen abzubauen. Ein gutes Bildungssystem begleitet unsere Kinder auf diesem Weg, indem es an ihrer natürlichen Neugier und ihrem Wunsch zu verstehen anknüpft. Es soll befähigen sich Werte und Wissen eigenständig anzueignen und kritisch zu hinterfragen. Unser Leitbild ist ein verantwortlich und selbstbestimmt handelnder Mensch. Die Piratenpartei Brandenburg sieht das Land in der Pflicht

  • flächendeckend und wohnortnah einen freien Zugang zu Kindertageseinrichtungen und Schulen zu garantieren und die für den Betrieb notwendigen Gelder zur Verfügung zu stellen
  • allgemeine Kompetenzstandards zu definieren, welche ausreichend Raum zur Profilbildung der Einrichtungen, sowie für individuelle Schwerpunktsetzungen sicherstellen
  • die Qualität aller Bildungseinrichtungen regelmäßig, systematisch und öffentlich zu evaluieren.

Im kontinuierlichen Wachstum freier Träger sehen wir eine grundsätzliche Skepsis der Eltern, dass öffentliche Schulen diesem Anspruch in ausreichendem Maße gerecht werden.

Mehr Handlungsspielräume für Bildungseinrichtungen

Die staatliche Aufgabe zur Sicherstellung einer Bildungsinfrastruktur auch im ländlichen Raum muss über eine bedarfsdeckende Finanzierung garantiert werden. Hierbei wollen wir die Handlungsspielräume der einzelnen Einrichtung bei der Auseinandersetzung mit Fragen der Qualität und die Hinwendung zum einzelnen Kind befördern. Für uns heißt das konkret…

  • ein größeres Mitspracherecht der Bildungs- und Erziehungseinrichtungen bei allen Personalentscheidungen.
  • die Bildungs- und Erziehungseinrichtungen selbstständig und eigenverantwortlich über den Einsatz aller Sachmittel entscheiden.
  • dass das Bildungsministerium verbindliche Mindeststandards für Schulgebäude und Schulanlagen sowie für die Einrichtung und Ausstattung der Schule festlegt.
  • eine Sockelfinanzierung durch das Land. Kitas und Schulen erhalten abhängig vom Alter und ggf. von besonderen Bedarfen einen fixen Betrag pro Kind, welcher die Erfüllung des Bildungs- und Erziehungsauftrages unabhängig von der Finanzsituation des Schulträgers sicherstellt.

Lehrerausbildung verbessern

Ungeachtet des bereits heute existierenden Lehrermangels bildet das Land Brandenburg noch immer weniger Lehrkräfte als erforderlich aus. Wir setzen uns daher für eine Verdopplung der Studienanfängerzahl in der Lehrerausbildung ein. Zudem wollen wir den Praxisbezug im Studium von Beginn an steigern. Fachwissenschaftliche Anteile müssen hierfür zugunsten der Erziehungswissenschaft, Schulpsychologie und Fachdidaktik auf das notwendige Maß reduziert werden. Dies scheitert derzeit noch häufig an universitären Abläufen, die einseitig auf fachwissenschaftliche Studien ausgerichtet sind. Um den für die Lehrerausbildung besonders wichtigen didaktischen, praktischen und psychologische Anteile die notwendige universitäre Anerkennung zu verschaffen, wollen wir deren Verlagerung an eine Pädagogische Hochschule prüfen.

Medienkompetenz stärken

Medienkompetenz ist in einer zunehmend digitalisierten und vernetzten Welt wichtiger denn je. Unser Ziel ist es, Kinder und Jugendliche zu einer aufgeklärten, verantwortungsvollen und selbstbestimmten Mediennutzung zu befähigen. Dies beinhaltet für uns neben dem Verständnis der informationstechnischen Grundlagen und der Nutzung von Standardsoftware auch die Reflexion der eigenen Mediennutzung sowie der Auswirkungen von Informatiksystemen auf Mensch und Gesellschaft. Wir Piraten wollen dies als festen Bestandteil des Unterrichts ab der 1. Klasse etablieren.

3D-Druck an die Schulen

Die Piratenpartei Brandenburg sieht in der Technik des 3D-Drucks ein Potenzial, welches die Wirtschaft und damit auch Gesellschaft der künftig fundamental verändern kann. Wir möchten, dass diese Zukunftstechnologie bereits heute in Brandenburgs Schulen Einzug hält. Dafür wollen wir Lehrkräfte gezielt in der didaktischen Einbindung des 3D-Drucks in den Unterricht weiterbilden und Schulen, die entsprechende Fortbildungsangebote wahrnehmen, kostenfrei einen 3D-Drucker bereitstellen.

Beitragsfreie Kitas und Horte

Bildung fängt bei den Kleinsten an. Deshalb setzen wir uns für beitragsfreie Kita- und Hortplätze ein. Um dies gewährleisten zu können, streben wir auch hier eine Sockelfinanzierung durch das Land an, um die Erfüllung des Bildungs- und Erziehungsauftrages unabhängig von der Finanzsituation des Trägers sicherzustellen. Perspektivisch streben wir einen Betreuungsschlüssel von 1 zu 4 für Kinderkrippen und 1 zu 8 für Kindertagesstätten an.

Ganztagsangebote an Schulen

Lernen ist ein individueller Prozess. Die Piratenpartei Brandenburg setzt sich daher für mehr Ganztagsangebote an Schulen ein. Hierdurch soll Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit gegeben werden, auch über den Unterricht hinaus flexible und individuelle Unterstützungs- und Förderangebote in schulischen und außerschulischen Belangen zu erhalten. Für die Umsetzung entsprechender Angebote befürworten wir die Einbindung außerschulischer Experten.

Für gesundes, kostenfreies Schulessen

Eine gesunde Ernährung ist für die Entwicklung eines Kindes wichtig. Daher stehen wir für kostenloses Essen an Schulen und Kindertageseinrichtungen ein, um sicher zu gehen, dass jedes Kind mindestens einmal am Tag eine gesunde warme Mahlzeit zu sich nimmt. Das Essen in Bildungseinrichtungen soll dabei nach Möglichkeit regional eingekauft werden und nachhaltig produziert sein. Vorrang soll eine frische Zubereitung am Standort haben.

Zudem setzen wir uns für eine stärkere Integration von Kursen bzw. Unterrichtsinhalten zur gesunden Ernährung in den Kita- und Schulalltag ein. Das Wissen um Zubereitung und Inhalt des Essens ist heute keine Selbstverständlichkeit mehr und sollte deshalb in Kindertageseinrichtungen und Schulen entsprechend gewürdigt werden.

Schulsozialarbeit stärken

Der Schulalltag mit Kindern und Jugendlichen mit unterschiedlichen individuellen Voraussetzungen und Lebenssituationen sowie aus sehr heterogenen sozialen Umfeldern hält große Herausforderungen parat. Die Schulsozialarbeit bildet dabei eine wichtige Stütze, um diese zu bewältigen. Sozialarbeiter können diese auffangen und daher sollte das Land dafür Sorge tragen, dass diese dauerhaft an jeder Schule präsent sind.

Inklusion als Menschenrecht

Die Piratenpartei setzt sich für das Recht jeden Bürgers ein, an der Gesellschaft teilzuhaben und diese aktiv und frei von Diskriminierung mitzugestalten. Hierfür unterstützen wir das Recht aller Schülerinnen und Schüler auf gemeinsamen Unterricht und begrüßen in diesem Zusammenhang die Umsetzung des Konzepts der „gemeinsamen Schule“. Die Familien sind hierzu umfassend zu informieren, zu beraten und zu begleiten.

Gelungene Inklusion braucht geschultes Personal, entsprechende räumliche und materielle Ausstattung sowie einen adäquaten Personalschlüssel. Nur so kann Schule den Anforderungen aller Schüler gerecht werden. Eine entsprechende Ausstattung bzw. bauliche Anpassungen sind zu fördern. Hochschulen müssen standardmäßig sonderpädagogische Veranstaltungsangebote für zukünftige Lehrkräfte anbieten.

Im Blick auf die individuelle Förderung aller Kinder und die sonderpädagogischen Förderschwerpunkte bedarf es verstärkter Fortbildung, Beratung und Begleitung der Lehrkräfte und des gesamten anderen Personals. Zusätzliche Stunden für den sonderpädagogischen Förderbedarf werden den Schulen pauschal entsprechend ihrer Gesamtschülerzahl zugewiesen. Diese müssen tatsächlich Schülerinnen und Schülern mit Förderbedarf zugutekommen und dürfen nicht in das reguläre Lehrerstundenkontingent fließen. Im Rahmen der inklusiven Schule setzen wir uns auch für einen Rechtsanspruch begabter Kinder auf besondere individuelle Förderung ein.

Antragsbegründung

Das bisherige Bildungskapitel des Wahlprogramms ist seit der LTW 2014 unverändert. Die AG Bildung hat den bisherigen Text daher umfassend überarbeitet und an die aktuelle Situation angepasst.

Link

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Unterstützung / Ablehnung

Piraten, die vrstl. FÜR diesen Antrag stimmen

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Piraten, die vrstl. GEGEN diesen Antrag stimmen

  1. Holger-DOS (Diskussion): Wieso wurde der Punkt herausgenommen, aus dem Teile der Bevölkerung noch immer aus der Gesellschaft ausgeschlossen werden (Gebärdensprache)? Sprache ist ein wesentliches Kommunikationsmittel, sämtliche in Deutschland gängigen Sprachen der Deutschen sollten daher in der Schule gelehrt werden. Zumal in späteren Alter der ggf. notwendige Lernprozeß auf Grund von Krankheit oder Unfall erheblich erschwert ist, wenn nicht bereits Grundlagen hierfür bekannt sind. Zudem handelt es sich um ein Alleinstellungsmerkmal der Piratenpartei, daß nicht einfach so mal aufgegeben werden dürfte.
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Piraten, die sich vrstl. enthalten

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Diskussion

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