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LTW2014/Kandidatur-002

4.165 Bytes hinzugefügt, 18:45, 18. Feb. 2014
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'''Offene Fragen:'''
:* 1. Was zeichnet Deiner Meinung nach die wehrhafte Demokratie aus? Und wie stehst Du dazu?
 ::Wehrhafte Demokratie bedeutet für _mich_, dass die Menschen den Sinn und Nutzen demokratischer und rechtsstaatlicher Grundprinzipien begriffen und verinnerlicht haben und diese solidarisch gegen jedwede totalitäre gesellschaftliche oder (inner-)staatliche Bestrebung mit friedlichen Mitteln zu verteidigen wissen. Wenn wir mal so weit wären, fände ich das super. 
:* 2. Welcher Ideologie fühlst Du Dich nahestehend und welche siehst Du im Landesverband als vorherrschend an?
 ::Ich bin ein Freund sophistischer Ideologie, insbesondere in den Lehren Protagoras habe ich eine tiefe Weisheit erkannt. Die Sophisten haben das damalige von Mythen und Göttern geprägte Weltbild durch ansatzweise philosophische und naturwissenschaftliche Erklärungsversuche ersetzt. "Wir stellen das mal in Frage" "Denk selbst" Sophisten wäre tolle Piraten gewesen. Einige sophistische Leitsätze die mein Denken und Handeln geprägt haben: Wissen ist Wahrnehung; Alles fliesst; Der Mensch ist das Maß aller Dinge, der Seienden wie sie sind, der Nicht-Seienden wie sie nicht sind. Gemessen daran, ist das Denken im Landesverband, genau wie im restlichen Abendland, am ontologischen Weltbild eines Platon orientiert. Wissen ist wahre gerechtfertigte Meinung; Existenz ist ein zuschreibbares Prädikat, ... ::Runtergebrochen auf Politik, bedeutet "Wissen ist Wahrnehmung", dass jeder Mensch gleich viel Wahrheit erkennt. Kein Mensch kann mehr Recht als ein Anderer für sich beanspruchen. Niemand hat eine bessere oder richtigere Wahrnehmung. Folglich können viele unterschiedliche Wahrheiten nebeneinander existieren. Wahrheit dient in erster Linie sozialen Motiven. Wir müssen uns auf etwas einigen, damit wir halbwegs friedlich zusammenleben können. In meinen Augen die beste Grundlage um Demokratie zu praktizieren. "Wissen ist wahre gerechtfertigte Meinung" bedeutet hingegen, dass die Wahrheit, genau wie das Gute und Schöne für sich selbst eine Existenz besitzt. Der Eine erkennt die Wahrheit, der Andere nicht. Der Eine hat Recht, der Andere nicht. Ihr merkt, dass dieses Denken etwas konfliktträchtiger ist.  Und sorry, bin gelernter Erkenntnistheorethiker, praktizierender Philosoph und bekennender Ideologe. 
:* 3. Was hälst Du von der Strafbarkeit der Volksverhetzung (§ 130 StGB)?
 ::Strafrecht ist für mich eine Brückentechnologie. Das Recht des Staates seine Bürger einzusperren sehe ich ambivalent. Gesetze die klar und eindeutig vor uns liegen, wie z.B. der §130 StGB, haben aber in ihrer Anwendung immer auch Unschärfen, es gibt Grenzfälle etc. Und natürlich besteht die grundsätzliche Gefahr, das Staat und Justiz in bester Absicht geschriebene Gesetze missbrauchen. Gerade wir Deutschen hatten da ja einige praktische Beispiele. Und es gibt zugegebener Maßen Fälle, da würde mir auch nichts besseres einfallen, als jemand wegzusperren. Glücklich bin ich damit aber nicht. Zu einer wehrhaften Demokratie gehört es für mich, insbesondere die Rechtssprechung auf Grundlage des § 130 StGB kritisch zu begleiten, denn dieser Paragraph ist ein potentiell wirksamer Hebel Meinungsfreiheit zu kontakarieren und Zensur über missliebige Meinung auszuüben.  
:* 4. Ist die Piratenpartei Brandenburgs demokratischer als die etablierten Parteien? Wenn ja, an welchen konkreten Punkten machst Du das fest? Wenn nein, warum sollten wir dennoch in den Landtag einziehen?
 ::Unsere Verfahren sind im Vergleich zu den etablierten Parteien transparenter, die Beteiligungsmöglichkeiten auf Landesebene niedrig schwelliger und Entscheidungen stärker an die Basis, das einzelne Mitglied, gekoppelt. Was aber ist das demokratische Ideal? Ist es an uns dieses Ideal zu definieren und andere demokratische Parteien, ihre teilweise über mehr als 100 Jahre gewachsene demokratische Kultur, als "minderdemokratisch" abzuurteilen. Ich hab`ja auch immer wieder arrogante Züge an mir, aber das ist mir zu krass. Was ist mit den Vielen die gar kein Bock auf Politik haben, die gar nicht teilhaben wollen, die besten Falls noch alle Jahre wieder zur Wahl gehen und ansonsten glücklich sind, wenn sie genug Geld in Tasche haben? Diese Menschen wünschen sich am liebsten von der Politik nicht behelligt zu werden. Wenn andere Parteien dieses Bedürfnis bedienen ist das legitim und genauso demokratisch, wie unser an Teilhabe orientierter Ansatz. Und in den Landtag einziehen, sollten wir allein schon deshalb, weil wir so ein tolles Bildungsprogramm haben. :-) 
:* 5. Siehst Du die Notwendigkeit strukturelle Diskriminierungen aufgrund von Geschlecht, Ethnie, Religion oder sexueller Identität entschieden entgegen zu treten, diese zu ächten und im Zweifel durch den Bruch der Regeln der - nicht betroffenen - Mehrheitsgesellschaft zu erkämpfen? Wenn ja, wie sähe das für Dich aus? Wenn nein, warum nicht?
 
:: Jede Form von struktureller Diskriminierung lehne ich ab. Später mehr, jetzt gibt es Essen.
 
'''Ja/Nein-Fragen:'''
:* 1. "Statt über Demografie zu jammern, sollten wir Hilfesuchenden aus der Welt eine echte Möglichkeit bieten diese Plätze in unserer Mitte zu füllen."
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