Nordbrandenburg/Treffen/2018-10-28 Bernau
RV Nordbrandenburg
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Kommunalwahlen 2024
1. Programmkonferenz am 28.10.2018 in Bernau
Allgemeines
Am 28.10.2018 fand in der Zeit von 11:00 bis 18:00 Uhr in Bernau die 1. Programmkonferenz zur Überarbeitung unseres kommunalpolitischen Programms statt. An dieser nahmen insgesamt acht Piraten teil. Unter den Teilnehmern bestand Einigkeit darin, dass das derzeitige Programm sprachlich zu überladen und einzelne Forderungen inhaltlich zu detailliert ausgeführt sind. Man verständigte sich daher auf eine umfassende Überarbeitung des Programms. Leitlinie der Überabreitung sollen die klare Angabe von Zielvorstellungen sowie die grobe Beschreibung einzelner Maßnahmen zu deren Erreichen sein. Bisher bearbeitet wurden die Kapitel Bürgerbeteiligung, Wirtschaft & Finanzen, sowie Flucht und Migration. Noch nicht überarbeitete Teilabschnitte sind rot markiert; Hinweise zur weiteren Überarbeitung stehen in den orangenen Boxen. Das vollständig überarbeitete Programm soll der Hauptversammlung komplett zur Abstimmung gestellt werden.
Entwurfsfassung Kommunalprogramm
Beim nachfolgenden Text handelt es sich um die aktuelle Entwurfsfassung usneres Kommunalprogramms. Nach Abschluss der Überarbeitung wird es der Hauptversammlung zur Abstimmung gestellt.
Vorwort
- Vollständig überarbeiten
- Inhalte aus dem derzeitigen Vorwort und dem Vorwort zum Kapitel "Bürgerbeteiligung statt Basta-Politik" können eingearbeitet werden
Bürgerbeteiligung statt Basta-Politik
- Schaffung von Stadtteilräten
Bessere Bürgerinformation
Wir fordern regelmäßige, verpflichtende und öffentlich zugängliche Informationsveranstaltungen für Bürgerinnen und Bürger. In diesen informiert die Kommune ausführlich über durchgeführte und geplante Maßnahmen. Auf diesen Veranstaltungen sollen Bürgerinnen und Bürger ein Rede- und Vorschlagsrecht erhalten. Der Inhalt der Veranstaltungen ist ausführlich zu dokumentieren und unter Anderem im Internet zu veröffentlichen.
Mehr Bürgerbeteiligung
Wir fordern eine bessere Bürgerbeteiligung. Dies ist besonders wichtig bei Investitionen, welche Kreise und Kommunen mit einem erheblichen finanziellen Risiko belasten oder diese in Bezug auf ihre ökologischen und infrastrukturellen Ressourcen maßgeblich beeinflussen.
Online-Petitionen
Wir möchten den Bürgerinnen und Bürgern einfachere Wege ermöglichen, an kommunalen Entscheidungen mitzuwirken. Dazu gehören insbesondere Online-Petitionen, die über ein Portal – etwa nach Vorbild des Deutschen Bundestages – zum gesellschaftlichen Diskurs einladen. Antragstellende mit einer signifikanten Anzahl Unterstützender sollen dabei ein Anhörungsrecht im Kommunalparlament erhalten.
Bürgerhaushalte
Oft wissen die Menschen vor Ort am besten, welche Maßnahmen sinnvoll und erforderlich sind. Deshalb fordern wir die Einführung von Bürgerhaushalten in allen Kreisen, Städten und Gemeinden. Mit diesen können die Bürgerinnen und Bürger über den Einsatz von Haushaltsmitteln für freiwillige Aufgaben direkt mitbestimmen.
Regionale Entwicklung im Norden Brandenburgs
Entwicklung von Städten und Gemeinden
Der optimierten Neunutzung bereits bebauter Flächen gegenüber einer Bebauung bisher naturbelassener Flächen ist der Vorzug zu geben. Darüber hinaus befürworten wir, rückgebaute Flächen zu renaturieren, wo immer dies möglich ist. Bei geplanten Neunutzungen oder Umstrukturierungen insbesondere öffentlicher Gebäude sind die Bürgerinnen und Bürger in die Planungen einzubeziehen.
Unser Ziel ist es, dass die Städte und Gemeinden Nordbrandenburgs lebenswert bleiben und das Umland als intakte Kulturlandschaft erhalten wird.
Interkommunale Zusammenarbeit
Wir sprechen uns für eine stärkere partnerschaftliche Zusammenarbeit der Städte und Gemeinden aus. Deshalb fordern wir eine stärkere Vernetzung und Transparenz bei Planungsprozessen in den einzelnen Landkreisen und auch darüber hinaus. Wichtige Infrastrukturmaßnahmen dürfen nicht an getrennten Zuständigkeiten scheitern. Nur so lassen sich zum Nutzen aller Bürgerinnen und Bürger Synergieeffekte erzielen.
Unser Ziel ist ein gleichmäßiges Wachstum innerhalb der gesamten Region.
Freiwilligen Zusammenschluss kommunaler Körperschaften ermöglichen
Wir unterstützen den freiwilligen Zusammenschluss von Ämtern, Gemeinden, Städten und Landkreisen zu größeren Verwaltungseinheiten. Um die notwendige Akzeptanz zu schaffen und die Bürgernähe von Politik und Verwaltung zu stärken, fordern wir jedoch im Rahmen eines Zusammenschlusses folgende Eckpunkte umzusetzen:
- Politik und Verwaltung zeigen in einem transparenten Verfahren die Vor- und Nachteile des angestrebten Zusammenschlusses auf.
- Die endgültige Entscheidung über einen Zusammenschluss liegt bei den Bürgerinnen und Bürgern. Sie wird durch Bürgerentscheide in den betroffenen Regionen herbeigeführt.
- Um die Bürgernähe zu erhalten, wollen wir ehemalige Verwaltungssitze in Bürgerämter umwandeln. In ländlichen Regionen setzen wir uns für zusätzliche mobile Bürgerbüros ein.
Generationsübergreifende Attraktivität der Region
Durch die gestiegene Lebenserwartung ist auf absehbare Zeit mit einer steigenden Zahl älterer Bürgerinnen und Bürger zu rechnen, denen so lange als möglich ein selbstbestimmtes Altern in Würde und einem gewohntem Umfeld zu ermöglichen ist. Die Städte und Gemeinden sollten hierfür eine gemeinsame, abgestimmte und generationsübergreifende Vorgehensweise entwickeln. Unser Ziel ist es, dass das nördliche Brandenburg sowohl für junge Menschen als auch als Altersdomizil weiter an Attraktivität gewinnt. Neben Angeboten zur Betreuung von Kindern fordern wir daher auch die Förderung der mobilen Altenbetreuung sowie den Aufbau von Generationenhäusern.
Ansiedlung von Fachärzten
Da es im ländlichen Bereich noch immer an Ärzten, insbesondere Fachärzten, mangelt, wollen wir Bedingungen schaffen, die die Niederlassung von Ärzten erleichtern. Bei für Arztpraxen geeigneten Immobilien in öffentlichem Eigentum sind Konzepte zu erstellen, die die architektonischen Gegebenheiten, aber auch die sozialen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen des Umfeldes umfassen. Ärzten ohne Eigenkapital soll die Niederlassung durch Kredite erleichtert werden.
Beitragsfreie Ganztagesbetreuung in Kindertagesstätten
Der Aufbau von Betreuungsplätzen durch die Städte und Gemeinden sollte stärker gebietsübergreifend geplant werden. Ein flächendeckendes Angebot wird angestrebt, um auch in städtischen Randlagen sowie in Flächengemeinden die Attraktivität der Region für junge Menschen und Familien zu erhöhen. Wir setzen uns für eine beitragsfreie Ganztagsbetreuungsmöglichkeit in wohnortnahen Kindertagesstätten mit kind- und elterngerechten Öffnungszeiten für Kinder ab dem ersten Lebensjahr ein.
Förderung von Kulturangeboten
Kunst und Kultur tragen sich aus Kostensicht nur selten von allein. Kultursubventionen sind daher ein wichtiger Baustein für ein offenes und pluralistisches Leben. Kulturorte sind Zentren des Lebens und Investitionen in die geistige Infrastruktur. Daher halten wir die Subventionen gerade in der vollen Breite der Kultur für sinnvolle Investitionen. Angesichts der vielfältigen kommunalen Aufgaben lassen sich nur wenige Kulturprojekte direkt subventionieren. Um dennoch ein breites Kulturangebot zu ermöglichen, müssen Alternativen gesucht werden. Wir setzen uns dafür ein, dass z. B. leer stehende Räume in kommunaleigenen Einrichtungen zur Durchführung geeigneter Kulturprogramme zur Verfügung gestellt werden können.
Wirtschafts- und Finanzpolitik
- Mindestlohn bei öfentlichen Aufträgen
- Lebenswerte Innenstädte/"Amazon in Klein"
Solide öffentliche Finanzen
Schuldenabbau und die Konsolidierung der öffentlichen Haushalte sind wichtig für unsere Zukunft und die Zukunft unserer Kinder. Wir setzen uns deshalb für eine sinnvolle und konsequente Einnahmen- und Ausgabenpolitik zur Sanierung der kommunalen Haushalte ein. Prestigeprojekte zu Lasten der Steuerzahler lehnen wir ab.
Nachhaltige, dezentrale Wasser- und Energiepolitik
Die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung, sowie die Gas- und Stromnetze gehören in kommunale Hand. Wo dies nicht der Fall ist, treten wir für die Rekommunalisierung der Netze ein.
Unser Ziel ist eine nachhaltige, dezentralisierte Wasser- und Energiepolitik in der Region. Diese wollen wir durch die Bereitstellung von Fördermitteln und die Durchführung von Modellversuchen unterstützen.
Freies WLAN für alle!
Der Zugang zum Internet bedeutet Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Daher setzen wir uns dafür ein, dass in allen öffentlichen Gebäuden freies WLAN zur Verfügung gestellt wird. Darüber hinaus wollen wir private Initiativen wie Freifunk fördern und unterstützen.
Breitband-Internet als Grundversorgung
Nordbrandenburg gehört bundesweit zu den Schlusslichtern bei der Breitbandversorgung. Durch einen beschleunigten Netzausbau wollen wir die Wettbewerbsfähigkeit der Region erheblich stärken.
Wir wollen die bestehenden Förderprogramme zum Netzausbau konsequent in Anspruch nehmen. Zudem soll der Netzausbau fester Bestandteil bei der Planung von kommunalen Baumaßnahmen sein. Kommunale Flächen sollen zum Ausbau von Breitband-Funkverbindungen zur Verfügung gestellt werden.
Unser Ziel ist eine flächendeckende und zukunftsorientierte Breitbandversorgung mit mindestens 100 Megabit.
Landwirtschaft
Wir treten für den Erhalt und die Förderung einer leistungsfähigen, regional angepassten Landwirtschaft ein, an der auch Kleinbetriebe gleichberechtigt teilnehmen können und die unter den Voraussetzungen von nachhaltigem Wirtschaften und ökologischem Verbraucherbewusstsein wettbewerbsfähig ist. Wir setzen uns für die Öffnung der landwirtschaftlichen Betriebe für die Bevölkerung ein. Den Menschen sollen die Vorteile einer ortsnahen Versorgung mit Lebensmitteln bewusst gemacht werden. Dazu muss eine ausreichende Information und Ausbildung/Schulung der jüngsten Verbraucherinnen und Verbraucher in den Schulen und der Erwachsenen, über alle Formen der Medien und in Kursen erfolgen. Wir fordern deshalb finanzielle Mittel für landwirtschaftliche Betriebe und Organisationen, die ihren Betrieb für die Verbraucher öffnen und zum Outdoor-Klassenzimmer für Schulen machen.
Innovativwirtschaft fördern
Selbstständiges Unternehmertum schafft Arbeitsplätze und sichert die regionale Versorgung. Daher setzen wir uns für die Stärkung unserer Region als attraktiven Wirtschaftsstandort ein. Gerade kleine und mittelständische Unternehmen sind Treiber von Innovationen. Deshalb wollen wir Menschen unterstützen, die den Weg in die Selbstständigkeit suchen. So wollen wir kostenlose und begleitende Beratungen für Gründer von Start-Ups anbieten und Fördermittel für Unternehmensgründer bereitstellen.
Transparente Wirtschaftspolitik
Wir fordern ein grundsätzliches Recht der Bürgerinnen und Bürger auf kostenfreie Einsichtnahme in Verträge der öffentlichen Hand.
Zur Korruptionsbekämpfung fordern wir sowohl die Ausschreibungskriterien als auch die Entscheidungsgründe zu veröffentlichen. Informationen über durch öffentliche Mittel geförderte Projekte und Organisationen sollen auf einem Online-Portal einsehbar sein.
Ferner setzen wir uns für die Offenlegung aller Bezüge von Aufsichtsratsmitgliedern bzw. Mitglieder der Geschäftsleitung kommunaler Betriebe und Gesellschaften bzw. Körperschaften ein.
Flüchtlinge menschenwürdig behandeln
Zuflucht vor Krieg und politischer Verfolgung zu gewähren, gehört zu den elementaren Verpflichtungen des Völkerrechts. Menschen, die in Europa Schutz suchen, haben das Recht auf ein menschenwürdiges Leben und gesellschaftliche Teilhabe. Hierfür wollen wir auch auf Ebene der Landkreise und Kommunen im Rahmen unserer rechtlichen Möglichkeiten unseren Anteil leisten.
Der Erwerb der deutschen Sprache ist eine Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Orientierung in Deutschland. Deshalb fordern wir verbindliche Deutsch- und Integrationskurse für Migranten. In den Integrationskursen sollen wichtige Werte des gesellschaftlichen Zusammenlebens in Deutschland vermittelt werden. Um die Integration zu erleichtern, wollen wir Geflüchtete dezentral unterbringen.
Menschen, die sich erkennbar um eine Integration bemüht haben, sollen eine dauerhafte Bleibeperspektive erhalten. Dies gilt insbesondere für Menschen, die erfolgreiche eine Ausbildung abgeschlossen haben oder einer geregelten Tätigkeit nachgehen. Abschiebungen während einer laufenden Ausbildung lehnen wir ab. Gleichzeitig ist für uns klar, dass ausreisepflichtige Menschen die Bundesrepublik verlassen müssen. Für die Durchführung dieser Verfahren sollen künftig nicht die Landkreise, sondern das Land Brandenburg verantwortlich sein, da nur dieses über die hierfür erforderlichen Ressourcen verfügt.
Bildungspolitik
- Verkürzung der Schulwegszeit
- Schulausbau nicht nur in Städten
- Jugendhilfeausschuss soll seine Kontrollfunktion wieder wahrnehmen
- In der Jugendarbeit dürfen sich die Kreise nicht nur auf private Träger verlassen, sondern müssen die eigenen Beratungsangebote der Jugendämter verbessern.
Bildung als Zukunftsinvestition
Üblicherweise werden Standorte als zukunftsfähig betrachtet, an denen sich Industrie angesiedelt hat. Durch die globalen Märkte können sich aber Rentabilitäten von Produktionsfirmen und deren Arbeitsplatzsituation schnell ändern. Ein gutes Bildungssystem reicht darüber hinaus, da dadurch ein Standort für junge, an Bildung interessierte Menschen attraktiv wird. Auch durch die Nähe zur Großstadt Berlin und zur Natur werden sich junge Menschen bei guten Bildungsmöglichkeiten im nördlichen Brandenburg wohlfühlen und versuchen, sich hier ein angenehmes Wohn- und Arbeitsumfeld zu schaffen. Wir sehen deswegen gute Bildungsmöglichkeiten als Zukunftsinvestition.
Bedarfsgerechte Bildungsinfrastruktur
Der stetige Zuzug von Familien aus der Hauptstadt führt im Berliner Umland zu einem größeren Bedarf an Schulplätzen. Diesem wollen wir durch stärkere Investitionen in die Bildungsinfrastruktur Rechnung tragen. Bei der Standortauswahl für neue Schulen muss die Länge des Fahrtweges für die Schülerinnen und Schüler eine stärkere Berücksichtigung finden.
Die Bildungsinfrastruktur umfasst nicht nur die Bildungseinrichtungen als solches, sondern auch deren Anbindung. Fahrt- und Wartezeiten über 30 Minuten sind insbesondere für Kinder eine Belastung und schmälern die Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. Dies muss speziell bei den unteren Klassenstufen berücksichtigt werden.
Gleiches gilt für die Nutzung von räumlich getrennt von der Schule liegenden Gebäudekomplexen, wie z. B. Sportstätten. Einsparungen aufgrund sinkender Schülerzahlen dürfen nicht dazu führen, dass die Wegzeiten für die Schülerinnen und Schüler in unzumutbarer Weise steigen.
Sozialarbeit und Stützpädagogik als fester Bestandteil des Schulpersonals
An fast allen Schulen gibt es soziale Probleme, nicht nur in den sozialen Brennpunkten. Sozialarbeiter können diese auffangen und sollten deswegen auch an jeder Schule präsent sein. Deren Einsatz sollte weitgehend von ihnen selbst bestimmt werden können, nicht in erster Linie von den Klassenlehrern.
Inklusion funktioniert nicht unvorbereitet. Lehrkräfte müssen darauf vorbereitet werden und Stützpädagogen müssen zur Förderung von Kindern, deren Lernentwicklung erschwert ist, fester Bestandteil des Personals sein. Andererseits sollten auch hochbegabte Kinder individuelle Anreize erhalten und zur Unterstützung ihrer Altersgenossen ermuntert werden.
Frühkindliche Bildung
Bildung beginnt nicht erst in der Schule. Studien beweisen, dass in den ersten sechs Lebensjahren spielerisches Lernen auf sehr fruchtbaren Boden fällt und die Kinder richtungsweisend für das weitere Leben beeinflusst.
Die Erfahrungen in vielen Einrichtungen zeigen auf, dass bei entsprechend angepassten Erziehungskonzepten und Schulung des Personals mit wenig Aufwand sehr viel für die Zukunft unserer Kinder erreicht werden kann.
Die Angebote sollten hierbei alle Lebensbereiche umfassen und insbesondere die sprachlichen sowie feinmotorischen Fähigkeiten fördern. Es handelt sich um eine Investition in die Zukunft. Gerade deshalb müssen die Angebote offen für alle Familien sein. Dies gilt insbesondere auch für Familien mit geringem Einkommen und/oder Migrationshintergrund. Wir fordern deshalb, die frühkindlichen Bildungsangebote in Kindertagesstätten unter Einsatz öffentlicher Mittel weiter auszubauen.
Stopp von Schulschließungen im ländlichen Raum
Wir setzen uns gegen Schließungen von Schulen ein, die nur deswegen geschlossen werden, weil beispielsweise eine 1. Klasse weniger als 20 Schülerinnen und Schüler hat. Es gibt gute Erfahrungen, beispielsweise aus Mecklenburg-Vorpommern, dass auch Kleinstschulen eine sinnvolle Arbeit leisten können.
Virtuelle Klassenzimmer und E-Learning
Besonders in den ländlichen Gebieten Nordbrandenburgs werden Kinder und häufig auch die Eltern durch lange Schulwege zeitlich stark belastet. Diese Belastung lässt sich durch die Einführung eines verstärkten Lernanteiles zu Hause im virtuellen Klassenzimmer und den Ausbau von speziell auf das Internet zugeschnittenen Lernkonzepten (E-Learning) verringern. Eltern und Kinder gewinnen mehr Zeit für sich. Dieses moderne und zukunftsweisende Lernkonzept gewinnt seit geraumer Zeit in der Erwachsenenbildung immer mehr an Bedeutung. Wir werden uns dafür einsetzen, die Übertragbarkeit dieses Lernkonzept auf jüngere Menschen durch Pilotprojekte in unserer Region zu prüfen.
Wir setzen uns für die Schaffung einer E-Learning-Plattform für Lernende und Lehrende ein. Ferner fordern wir, die technische Ausstattung von Schulen weiter zu verbessern und neben den hierfür erforderlichen finanziellen Mitteln auch die notwendige personelle Ausstattung der Schulen sicherzustellen.
Bibliotheken und öffentliche Büchereien
Büchereien bieten einen weiteren Weg zur Bildung an, welcher aber derzeit durch nicht immer bedarfsgerechte Öffnungszeiten, Schließungen oder ein veraltetes Angebot verhindert wird. Eine flächendeckende Versorgung ist nicht gewährleistet.
Wir fordern in einem ersten Schritt die Schaffung eines zentralen digitalen und barrierefreien Archivs der Bestände aller Bibliotheken und öffentlichen Büchereien in der Region.
Bürgerinnen und Bürger sollen die Möglichkeit erhalten, unabhängig von Öffnungszeiten oder örtlichen Gegebenheiten jederzeit Bücher über das Internet zur Ausleihe bestellen zu können. Auf diese Weise lassen sich längere Anfahrtswege oder Wartezeiten bei der Ausleihe vermeiden. Dem gegenüber stände jedoch die Verpflichtung der Übernahme der Versandkosten.
Deshalb fordern wir als zweiten Schritt den Altbestand so weit als möglich zu digitalisieren und bei Neuanschaffungen den Ausbau des digitalen Bücherbestandes gezielt zu steigern. Dieser Schritt würde die Ausleihe auf elektronischem Wege – z. B. per zeitlich begrenzbarem Download auf E-Books – ermöglichen. Die Verringerung von transportbedingten CO²-Emissionen, die Schaffung eines bürgernahen, flächendeckenden Angebots an Leihbüchern und die mittelfristig absehbare Kostenersparnis bei den Kommunen sprechen für dieses zukunftsorientierte Konzept.
Verkehrspolitik
- Shared-Spaces streichen?
- Thema "Mautausweichverkehr vermeiden" fehlt
- WP-004 der HV 2018.1 ("Blitzerwahnsinn stoppen") einarbeiten?
- Straßenausbaubeiträge!
Unser Verkehrskonzept für mehr Mobilität
Verkehrspolitik bedeutet für die Piratenpartei, jedem Menschen die größtmögliche Mobilität zu ermöglichen. Das Recht auf Mobilität ist unabhängig davon, ob der Mensch sich dafür entscheidet, ein Kraftfahrzeug zu fahren, ob er öffentliche Verkehrsmittel oder lieber ein Fahrrad benutzt. Die bestehende Infrastruktur im nördlichen Brandenburg ist besonders im ländlichen Raum primär auf den Individualverkehr ausgerichtet. Im Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) und dem Radwegenetz sehen wir Nachholbedarf und werden uns für ein zukunftsfähiges Konzept einsetzen.
Attraktivität des öffentlichen Personennahverkehrs steigern
Die Bevölkerung im Berliner Umland wächst. Daher fordern wir eine bedarfsgerechte Taktverdichtung des ÖPNV aus und nach Berlin. Dies schließt auch Verbindungen in den späten Abendstunden und am Wochenende mit ein. Des Weiteren setzen wir uns für eine schnelle Wiederinbetriebnahme des stillgelegten Streckenabschnitts der „Heidekrautbahn“ von Basdorf bis nach Berlin-Gesundbrunnen ein. Darüber hinaus wollen wir die Einrichtung weiterer Direktverbindungen zwischen den Mittelzentren Nordbrandenburgs (z. B. zwischen Oranienburg und Bernau sowie zwischen Hennigsdorf und Falkensee) prüfen. Um verbesserte Verbindungen aus dem Umland in die Stadtzentren zu ermöglichen, befürworten wir die Einführung eines Rufbusses nach Angermünder Vorbild.
Gesicherte Umsteigeverbindungen, Bewirtungsangebote in den Regionalbahnen und ein anbieterübergreifendes und barrierefreies Fahrgastinformationssystem sind denkbare Mittel zur Attraktivitätssteigerung des öffentlichen Personennahverkehrs. Wir wollen uns dafür einsetzen, Zugangshürden wie zu hohe Entgelte und komplizierte Tarifstrukturen – wie etwa die unterschiedliche Tarifzuordnung einzelner Ortsteile – abzuschaffen.
Wir begrüßen das Konzept des fahrscheinlosen Personennahverkehrs und wollen die Erfahrungen damit in die Verkehrsplanungen der Landkreise sowie des Landes einfließen lassen und Möglichkeiten zur Realisierung weiter diskutieren.
Maßnahmen für den motorisierten Individualverkehr
Eine einseitige Fokussierung auf den ÖPNV würde den Bedürfnissen der Menschen gerade im ländlich geprägten Nordbrandenburg nicht gerecht. Die Instandhaltung und ein behutsamer, fallweiser Ausbau des Straßennetzes gehören ebenso zu einer ganzheitlichen Verkehrspolitik. IT-gestützte Verfahren zur Bedarfs- und Nutzungsuntersuchung und zur Verkehrslenkung müssen konsequent eingesetzt werden, um den Straßenverkehr zu optimieren und ÖPNV und Individualverkehr bedarfsgerechter zu vernetzen.
Das Konzept des gemeinsam genutzten Verkehrsraums (GGV) wurde mittlerweile in vielen Städten Europas erprobt. Das Konzept sieht nur wenige Regeln vor.
Durch bauliche Veränderungen wird ein klar erkennbarer GGV geschaffen. Dieser ist besonders dadurch gekennzeichnet, dass es weder Ampel noch Straßenmarkierungen und (kaum) Schilder gibt. Verkehrsteilnehmer dürfen sich überall bewegen, es gilt rechts- vor-links. Die wichtigste Regel lautet: Aufpassen und Rücksicht nehmen!
Wir setzen uns dafür ein, in einem ersten Schritt an geeigneten Stellen in unserer Region entsprechende Pilotprojekte durchzuführen.
Radwege gemeinsam planen
Wenn die Region Nordbrandenburg für Radfahrer attraktiver wird, wirkt sich das auch auf den Tourismus und den Zuzug von jungen Menschen aus. Die Planung von Radwegen wie die der Straßen muss über die kommunalen Grenzen hinaus erfolgen. Wir setzen uns dafür ein, dass dies auf Kreisebene und zwischen den Gemeinden konstruktiv diskutiert wird und dass von den Landkreisen Geld für den Bau von Radwegen zur Verfügung gestellt wird.
Ortsumgehungen der B96
Wir unterstützen die Forderungen nach Ortsumgehungen der B96, um die Lärm- und Abgasbelästigung der Bevölkerung zu verringern und gleichzeitig Staus zu vermeiden. Wir sehen das als wichtige Voraussetzung für eine Erhöhung der Attraktivität des nördlichen Landkreises.
Kreisverkehr und Fußgängerüberwege
Wir erkennen die Notwendigkeit von Ampelanlagen an, sind aber der Auffassung, dass dies nicht die effektivste und sicherste Möglichkeit zur Steuerung des Verkehrsflusses ist. Aus Erfahrungen in Deutschland und anderen europäischen Ländern lässt sich erkennen, dass Kreisverkehre das Unfallrisiko deutlich reduzieren.
Unser Ziel ist es, angeeigneten Standorten Kreuzungen mit Ampelanlagen durch Kreisverkehre mit Fußgängerüberwegen (Zebrastreifen) zu ersetzen. Die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer wird dadurch erhöht, erzielte Energie- und Wartungseinsparungen tragen nachhaltig zur Haushaltsentlastung bei.
Moderner Staat
- Überschrift "Barrierefreier und maschinenlesbarer Haushalt" unverständlich
- Audio-/Videostreams + Aufzeichnungen von allen Sitzungen der Kommunalvertretungen
Förderung von E-Government-Projekten
Nach der offiziellen Begriffsdefinition der Bundesregierung umfasst E-Government die elektronische Abwicklung der Geschäftsprozesse von öffentlicher Verwaltung und Regierung. E-Government beschreibt das virtuelle Regieren mit Hinsicht auf Service, Bürgernähe und Verwaltungsmodernisierung.
Flächendeckende Einführung der digitalen Vorgangsbearbeitung
Wir fordern, unter Berücksichtigung der gesetzlichen Vorgaben, in den öffentlichen Verwaltungen der Landkreise flächendeckend eine einheitliche Plattform zur digitalen Vorgangsbearbeitung einzuführen. Unabhängig von Öffnungszeiten, ihrem jeweiligen Aufenthaltsort oder körperlichen Einschränkungen werden die Bürgerinnen und Bürger so in die Lage versetzt, den Kontakt mit Behörden und Ämtern herzustellen und ihre Anliegen kund zu tun. Dabei sind die Sicherheits- und Datenschutzvorgaben strikt einzuhalten. Ein „gläserner Bürger“ darf nicht entstehen.
Das Portal Märker ist ein Schritt in die richtige Richtung und wurde auch bereits in einigen nordbrandenburger Kommunen erfolgreich eingeführt. Wir setzten uns dafür ein, dass auch andere Städte und Gemeinden dieses Portal einführen und so die Bürgerinnen und Bürger zu einer direkten Kontaktaufnahme mit der Verwaltung über das Internet ermuntern. Wir setzen uns aber auch dafür ein, den Funktionsumfang des Portals zu erweitern oder ein neues, umfangreicheres Portal einzuführen. Ziel ist es, die Voraussetzungen zu schaffen, Amtsgeschäfte über das Internet abzuwickeln und die Bürgerinnen und Bürger weitestgehend von zeit- und kostenintensiven Behördengängen zu entlasten. Nur dann, wenn auf eine persönliche Übergabe eines Dokumentes nicht verzichtet werden kann, sollen die Bürgerinnen und Bürger weiterhin die zuständige Behörde aufsuchen müssen. Selbstverständlich soll die Möglichkeit, die Amtsgeschäfte auch weiterhin persönlich bei der Behörde zu erledigen, dadurch nicht eingeschränkt werden.
Nutzung von freier Software in der öffentlichen Verwaltung
Die Nutzung von freier Software (Open-Source-Software) in öffentlichen Verwaltungen kann ein sinnvoller Ansatz zur Kostenreduzierung im Bereich der IT-Infrastruktur sein. Der flächendeckende Einsatz von Open-Source-Software z. B. im Office-Bereich der öffentlichen Verwaltungen kann einen sinnvollen Beitrag zur Haushaltskonsolidierung leisten.
Wir fordern deshalb die Durchführung von Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen mit dem Ziel festzustellen, ob ein teilweiser oder vollständiger Umstieg auf Open-Source-Software in den Kommunalverwaltungen einen signifikanten positiven Effekt bei den Bemühungen zur Haushaltskonsolidierung erkennen lässt.
Freie Verfügbarkeit und Nutzbarkeit öffentlicher Daten
Datenbestände, die in den öffentlichen Verwaltungen generiert werden, wurden durch die Steuerzahler finanziert. Dadurch entsteht der Anspruch der Bürgerinnen und Bürger, diese Daten frei einsehen und nutzen zu dürfen, sofern es sich um keine personenbezogenen Daten handelt oder sonstige datenschutzrechtliche Bestimmungen dem entgegenstehen. Wir fordern deshalb, bestehende Hürden für die Einsicht und Nutzung dieser Daten abzubauen. Dazu gehört unter anderem auch eine übersichtliche Darstellung der verfügbaren Datenbestände.
Die Daten müssen in einem barrierefreien, allgemein maschinenlesbaren Format frei zur Verfügung gestellt werden. Beispielhaft aufgezählt verstehen wir darunter unter anderem folgende Informationen:
- Rats- und Ausschussinformationen,
- Unterlagen zum öffentlichen Haushalt,
- Risikolandkarten (z. B. Hochwasser, Erdbeben,
- Gutachten zu lokalen Belangen (Bauprojekte etc.),
- Statistische Informationen (z. B. Demographie).
Den Handel mit Meldedaten lehnen wir ab. Unser Ziel ist es, durch transparente, offene Daten mehr Kontrolle der Politik durch die Öffentlichkeit zu ermöglichen und eine größere Verständlichkeit von Verwaltungshandeln bei Bürgerinnen und Bürgern herbeizuführen.
Datenbestände werden teilweise durch private Unternehmen in Zusammenarbeit mit öffentlichen Stellen generiert und somit in wesentlichen Teilen durch Steuergelder finanziert. Wir fordern, dass in solchen Fällen die öffentlichen Stellen schon bei der Auftragsvergabe oder Subventionszuweisung die spätere Veröffentlichung der Ergebnisse festschreiben.
Barrierefreier und maschinenlesbarer Haushalt
Wir fordern, dass Haushaltsrechnungen, Haushaltspläne und Unterlagen über die mittelfristige Finanzplanungen auf Kreis- und Gemeindeebene spätestens zum Zeitpunkt der Vorlage an das zuständige Gremium digital und maschinenlesbar veröffentlich werden. Sie sollen vollständig digital einsehbar und für interessierte Bürgerinnen und Bürger barrierefrei auswertbar sein. Unterlagen zur Haushaltsplanung sollen neben den Haushaltsansätzen des Vorjahres auch die Ergebnisse des abgelaufenen Haushaltsjahres sowie die Haushaltsansätze des kommenden Haushaltsjahres enthalten. Vorbemerkungen, Erklärungen zu Deckungsfähigkeiten, vollständige Begründungen je Einzelposition sowie die Anlagen zum Haushaltsplan sind ebenso digital auszuweisen.
Barrierefreiheit im öffentlichen Raum
Wir stehen für gleiche Chancen und Möglichkeiten aller Bürgerinnen und Bürger, unabhängig von evtl. bestehenden Einschränkungen. Hierzu müssen auch Menschen mit verminderter Mobilität oder Behinderungen die Gelegenheit bekommen, am öffentlichen Leben teilzuhaben.
Wir fordern deshalb, alle öffentlichen Gebäude und Anlagen barrierefrei zu gestalten. Für neue Bauvorhaben muss dies direkt in der Planung berücksichtigt werden. Für Altbestände soll nach entsprechenden Möglichkeiten der Nachrüstung gesucht und diese umgesetzt werden.
Öffentlichkeit der Verwaltung
Wichtig ist für uns auch die Transparenz allen politischen Handelns vor Ort. Bürgerinnen und Bürger müssen frühzeitig informiert, eingebunden, beteiligt und gefragt werden. Getroffene Entscheidungen müssen nachvollziehbar dargestellt werden. Entsprechende Möglichkeiten sind durch das digitale Zeitalter gegeben und sind nach unserer Auffassung auch zu nutzen.
„Open Government“ ist ein Synonym für die Öffnung von Staat und öffentlicher Verwaltung gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern auf transparente Art und Weise. Ziel ist mehr politische Teilhabe und eine intensivere Zusammenarbeit zwischen Regierung und Regierten, auch auf Kreis-, Stadt- und Gemeinde-Ebene. Offene Informationen sind dabei eine wesentliche Grundvoraussetzung für weitere Beteiligungsmöglichkeiten. Neben der reinen Information über politische Vorgänge und Prozesse geht es auch um Rechenschaft und Transparenz der Personen des politischen Geschehens.
Sicherheit
- Thema Sicherheit fehlt derzeit komplett
- Abschnitt "Ausstieg aus der Radikalisierung" aus bisherigem Kapitel "Regionale Entwicklung" verschoben.
- Forderung: Mehr Polizeipräsenz
- Förderung THW/Freiwillige Feuerwehren
Ausstieg aus der Radikalisierung
Die Abkehr von demokratischen Inhalten und die Hinwendung zu radikalen Organisationen mit antidemokratischen Zielen stellen eine Gefahr und damit eine Herausforderung für jede demokratische Gesellschaft dar.
Die Bekämpfung extremistischer Bewegungen wird von uns aus diesem Grund als eine gesellschaftliche und politische Daueraufgabe von großer Bedeutung angesehen. Eines der wirkungsvollsten Mittel dabei ist das Aufzeigen von positiven Lebensperspektiven in unserer demokratischen Gesellschaft. Wir fordern deshalb über alle Parteigrenzen hinweg die Entwicklung eines Konzeptes, um radikalisierten Personen eine ernsthaft Perspektive für den Ausstieg aus extremistischen Szenen zu eröffnen.